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Corona-Profiteur überhaupt betiteln: Amazon. 48 Prozent
Marktanteil sind ein Wort. 2019 trug die Sparte 20 Prozent zum
Konzerngewinn bei. Der Kurs der Amazon-Aktie steht inzwischen
höher, als vor Ausbruch der Corona-Krise. Zu Wochenbeginn
stieg sie um über zehn Prozent auf 2.255 Dollar.
Alphabet Stand: 20.4.2020
Neben Amazon und Microsoft, den beiden Marktführern, spielt
inzwischen auch Alphabet zunehmend eine Rolle auf dem Milliardenmarkt.
Im vierten Quartal 2019 erzielten die Kalifornier
mit ihrer Cloud-Sparte einen Umsatz von 2,6 Milliarden Dollar.
Das reicht einer Canalys-Analyse zufolge im globalen Vergleich
für Rang Drei. Allerdings nur hauchdünn vor dem chinesischen
Amazon-Konkurrenten Alibaba. Mit SAP findet sich im DAX
immerhin der europäische Cloud-Marktführer wieder. Auch
dessen Aktie entwickelte sich zuletzt wesentlich besser, als der
Gesamtmarkt. Über 30 Prozent auf 114 Euro konnte der Kurs
des Papiers schon zulegen, seit er Mitte März auf rund 87 Euro
abgestürzt war.
Wo sollten Anleger nun zugreifen?
Alles in allem ist der Cloud-Markt 2019 laut Canalys-Studie um
37 Prozent gewachsen. Allein 55 Prozent Marktanteil entfallen
auf die drei US-Schwergewichte Amazon, Microsoft und Alphabet.
Alibaba und SAP folgen, jeweils als Schwergewichte auf ihren
Heimatmärkten. Es liegt daher nahe den Cloud-Sparten aller
fünf Großkonzerne große Wachstumschancen zu bescheinigen.
Aber wo finden Anleger das größte Kurspotenzial vor?
Als Marktführer steht Amazon derzeit in der Anlegergunst
weit oben. Auch, da der Konzern insgesamt eher positiv als
negativ von den Auswirkungen der Corona-Pandemie berührt
werden dürfte. Dazu investiert CEO und Gründer Jeff Bezos
so viel wie niemand sonst in seine Cloud-Sparte – 34,6 Milliarden
Dollar allein im vergangenen Jahr. Das muss er aber
vielleicht auch. Denn die Wachstumszahlen betreffend ist sein
Konzern ins Hintertreffen geraten. Im vierten Quartal 2019
lag man mit einem Wachstum von 40 Prozent recht deutlich
hinter Microsoft (62 Prozent) und auch hinter Alphabet (53
Prozent). Dies und der hochstehende Kurs könnten gegen ein
Investment sprechen.
Alphabet-Aktie im Vergleich noch recht günstig
Ganz anders bei der Alphabet-Aktie, deren Kurs sich noch nicht
wieder erholt hat. Derzeit kostet das Papier 1.250 Dollar, zum
Hoch vor der Krise fehlen 22 Prozent. Und der Google-Konzern
will expandieren. Bis 2023 will man einem CNBC-Bericht nach
unter die Top Zwei der Welt. Wachstumsphantasie ist also da,
eine günstige Einstiegsgelegenheit ebenso. Zunächst aber könnten
wegbrechende Werbeerlöse für schwächere Zahlen sorgen.
Noch ist der Einfluss der Cloud-Erlöse bei Alphabet vergleichsweise
gering.
Die Microsoft-Aktie kommt im Vergleich als eine Art sicherer
Hafen daher. Aktionäre bekommen eine Dividende und wissen
Aktien eines Konzerns in ihrem Depot, der in vielen Wachstumsmärkten
vertreten ist, über starke Marken verfügt und unter anderem
durch seine Office-Angebote wiederkehrende Einnahmen
hat. Die Aktie aber hat sich nach dem Kursturz schon stark erholt,
eine Wirtschaftskrise könnte sich dazu auf das Geschäft mit
SAP Stand: 20.4.2020
22 BÖRSE am Sonntag · 17/20