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Lieferung nach Hause: Während der Corona-Krise bestellen immer mehr Menschen ihre Lebensmittel direkt vor die Haustür.
36 BÖRSE am Sonntag · 17/20
Foto: © dpd
der finalen Zahlen müssen sich die Anleger
allerdings noch bis zum 5. Mai gedulden.
Schon jetzt hat HelloFresh, das bereits in
elf Ländern auf drei Kontinenten aktiv ist,
seinen Unternehmenswert zwischenzeitlich
auf fünf Milliarden Euro steigern können
und damit sogar etablierte Unternehmen
wie beispielsweise die von der Pandemie
arg gebeutelte Deutsche Lufthansa deutlich
überflügelt. Gut möglich, dass HelloFresh,
das zu den sogenannten Stay-at-
Home-Unternehmen gehört, also jenen,
die etwas anbieten, was die Menschen zu
Hause benötigen, seinen Höhenflug in den
nächsten Wochen weiter dynamisch fortsetzt.
Der gesellschaftliche Bedarf nach
vor die Haustür gelieferten Lebensmitteln
kombiniert mit darauf abgestimmten Rezepten
zum selbst Kochen bei wöchentlich
wechselnden Gerichtideen dürfte weiterhin
hoch bleiben – in abgeschwächter Form
wohl auch noch nach Corona. Schließlich
erwarten Experten, dass sich der Markt
für Mahlzeiten-Sets zwischen 2020 und
2024 auf knapp 7,5 Milliarden Euro verdoppelt
könnte. Als Marktführer dürften
HelloFresh gegenüber schwächelnden
Konkurrenten wie Blue Apron demnach
schmackhafte Zeiten bevorstehen – vielleicht
erkennt manch einer dieser Tage aus
der Not heraus gar eine ganz neue Leidenschaft
fürs Kochen zu Hause.
Wim Weimer