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In New York entsteht ein komplett neues Stadtviertel namens
„Hudson Yards“. Es protzt mit glitzernden Hochhäusern, teuren
Luxuswohnungen, edlen Geschäften und einem Kulturzentrum.
Das Highlight: die höchste Aussichtsplattform der westlichen Welt
mit dem Namen “The Edge“. Die spitze Plattform wird eine der
wichtigsten Touristenattraktionen der Stadt. Das neue Viertel liegt
am Hudson River, an der Westseite Manhattans, etwa auf Höhe
des Empire State Buildings.
Die Dimensionen sind gewaltig. Es handelt sich um das größte
und teuerste private Bauprojekt in der Geschichte der USA:
Rund ein Dutzend neuer Luxus-Wolkenkratzer von StarArchitekten
– teils fertig, teils im Bau, teils geplant – mit eleganten
Wohnungen und Büros, wo Unternehmen wie die Investmentfirma
BlackRock und der deutsche Softwarekonzern SAP bereits
Mietverträge unterzeichnet haben. Dazu ein Luxushotel,
eine Schule, Restaurants und ein riesiges Einkaufszentrum.
Besucher können staunen, Bewohner müssen sich für alle Bedürfnisse
des alltäglichen Lebens kaum wegbewegen. Das neue
Kunst- und Kulturzentrum „The Shed“ öffnet im April. Mitten
im Gebäudekomplex liegen ein Park und das begehbare
Kunstwerk „The Vessel“, das aus 154 verschiedenen Stiegenaufgängen
mit fast 2500 Stufen besteht, auf denen Besucher sitzen
oder herumklettern können. „Dies wird einer der großartigsten
öffentlichen Plätze in New York werden“, sagt Bürgermeister
Bill de Blasio.
Jahrzehntelang war hier eine Stadtbrache. Elf Hektar Brache
inmitten der Millionenstadt – Abstellgleise, Depots, Unkraut,
Schrott. Mehr als 150 Jahre lang schnitt die Baulücke das Herz
Manhattans von den Piers des Hudson River ab. Dass sie das windige
Niemandsland nicht früher besiedelt haben in dieser Metropole,
in der jeder Quadratmeter zählt, ist ein Wunder. Viele Ideen
wurden verworfen. Ein Football-Stadion. Ein olympisches Dorf.
Ein neues World Trade
Center. Selbst Donald Trump – damals halb so alt wie jetzt –
wollte sich „Amerikas großartigstes Grundstück“ unter den Nagel
reißen, als „Trump City“. Doch nichts war machbar. Und nun
das: sieben Wolkenkratzer, neun weitere in Arbeit, zwei Millionen
Quadratmeter Büro- und Wohnfläche, eine Luxus-Shoppingmall,
Nobelrestaurants, Parks, begehbare Monumentalkunst und ein
52 BÖRSE am Sonntag · 17/20
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