AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
nun vier Milliarden Dollar an. Und auch im März, als die Corona
Krise erst richtig begann, kletterten diese an, wenn auch
nur im einstelligen Bereich. Konzernübergreifend schrumpften
die Anzeigenerlöse im März allerdings um 15 Prozent.
Entsprechend warnte Finanzchefin Ruth Porat vor einem schwierigen
zweiten Quartal. Doch Alphabet ist locker in der Lage, ein
paar Quartale mit sinkenden Erlösen wegzustecken – die Kalifornier
sitzen auf Cash-Reserven in Höhe von 117 Milliarden Dollar.
Die Anleger nahmen dem Konzern diesen vorsichtigen Ausblick
daher nicht krumm.
Die Aktie stieg nach Bekanntgabe der Zahlen zwischenzeitlich um
fast zehn Prozent. Dieses Plus ließ sich zwar nicht halten, alles in
allem aber hat die Aktie wieder ein Stück Boden gut gemacht, mit
Blick auf die Rückeroberung ihres Vorkrisenniveaus. Dieses liegt
bei 1.524 Dollar, derzeit kostet die Aktie 1.317 Dollar. Ausgehend
von ihrem Crash-Tief liegt sie schon mit fast 25 Prozent im Plus.
Facebook überrascht mit Nutzerzahlen und
starken Umsätzen
Ähnlich ist es bei Facebook. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen
schoss die Aktie des Social-Media-Giganten ebenso
um zehn Prozent nach oben. Der Kurs (rund 202 Dollar) hat
sich so von Mitte März bis Ende April um über 40 Prozent erholt.
Das Vorkrisenniveau von 223 Dollar ist nicht mehr weit
10 BÖRSE am Sonntag · 19/20
entfernt.
In den ersten drei Monaten 2020 steigerte Facebook seine Umsätze
um 18 Prozent auf 17,7 Milliarden Dollar. Der Quartalsgewinn
verdoppelte sich auf 4,9 Milliarden Dollar. Dem waren
allerdings Rückstellungen in Höhe von drei Milliarden Dollar im
Vorjahresquartal vorausgegangen. Ohnehin entscheidender aber ist
die gestiegene Nutzerzahl: Die Anzahl monatlich aktiver Nutzer
kletterte bei Facebook um 100 Millionen auf 2,6 Milliarden. Eine
Steigerung, die doppelt so hoch ist, als zuletzt.
Und bei alledem muss man sich stets vor Augen führen: Die Weltwirtschaft
rutscht gerade in einer ihrer größten Krisen aller Zeiten.
Da sind solche Zahlen – wenn sie auch noch von einem starken
Jahresbeginn profitieren – schon eine Hausnummer.
Microsoft mit Machtdemonstration
Ganz ähnlich sieht das bei Microsoft aus, nur dass die Machtdemonstration
bei dem Konzern aus Redmond noch etwas deutlicher
ausfällt. Im ersten Quartal stieg der Gewinn des Software-Giganten
um 22 Prozent auf 10,8 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte
um 15 Prozent auf 35 Milliarden Dollar zu.
Die Kommunikationsplattform Microsoft Teams kommt inzwischen
auf 75 Millionen Nutzer und damit auf doppelt so viele wie
noch Anfang März. Die Cloud-Plattform Azure boomt weiterhin,
hier stiegen die Umsätze um 59 Prozent. Und selbst im krisenanfälligeren
Windows-Geschäft stiegen die Umsätze noch leicht um
drei Prozent auf elf Milliarden Dollar.
CEO Satya Nadella sagte in einer Telefonkonferenz: „Wir haben
ein Ausmaß digitaler Transformation von zwei Jahren in zwei Monaten
erlebt.“ Die Aktie stieg in der Folge nur leicht an, da ihr Anleger
in Erwartung starker Zahlen bereits im Vorfeld große Kursgewinne
beschert hatten. Ausgehend von ihrem Crash-Tief hat die
Aktie schon über 30 Prozent hinzugewonnen. Derzeit kosten die
Titel knapp 175 Dollar, entsprechend fehlen noch etwas mehr als
zehn Dollar zum Vorkrisenniveau.
Analysten: Ausschließlich Kaufempfehlungen
Was Amazon und Netflix schon vorweggenommen haben, scheinen
die Aktien von Microsoft, Alphabet und Facebook nun also
Facebook Stand: 6.5.2020
Microsoft Stand: 6.5.2020