AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Im Zweifel ETF:
Mit diesen Indexfonds
können Anleger in der Krise punkten
Passive Indexfonds bleiben auch in der Coronakrise beliebt. Dafür gibt es viele gute Gründe.
Welche das sind, wo sich der Einstieg bei einer inzwischen riesigen Auswahl am ehesten
auszahlen könnte und wer die Top-Performer sind.
So schnell wie im März war es an den
Märkten zuvor noch nie bergab gegangen.
Und gleichzeitig nie so schnell wieder bergauf.
Infolge der Corona-Pandemie schwanken
die Börsen immens und vor allem für
Privatanleger wird es zur beinah unlösbaren
Aufgabe, die richtige Aktie zum richtigen
Zeitpunkt aufzustöbern. Ein solches
Unterfangen ist bekanntlich auch schon in
ruhigerem Fahrwasser eine Herausforderung.
So überrascht es wenig, dass ETFs
gerade ihren nächsten großen Boom zu
erleben scheinen. Kein Finanzprodukt ist
in den vergangenen Jahren wohl derart
durchgestartet wie die passiven Indexfonds.
Während der jüngsten Marktturbulenzen
hat sich das Handelsvolumen europäischer
ETFs im Vergleich zum Jahresdurchschnitt
2019 nun auf den Rekordwert von 120
Milliarden US-Dollar verdreifacht. Das
geht aus einer BlackRock-Analyse hervor.
Die Gründe dafür liegen auf der Hand.
Wer in ETFs investiert, diversifiziert sein
Portfolio und senkt gleichzeitig sein Risiko.
Die Abhängigkeit von der Performance einer einzelnen Aktie eines
bestimmen Unternehmens verschwindet ebenso, wie die von
einem guten Portfoliomanagement. Ein ETF – insofern es passiv
verwaltet wird – bildet einen Index ab, das war´s. Zwar gibt es verschiedene
Möglichkeiten, wie er das tun kann, aber grundsätzlich
sind die Fonds transparent, flexibel handelbar und minimieren das
Anlagerisiko, da es schlicht – entscheidet man sich beispielsweise
für globale Branchen-ETFs – einem ganzen Sektor in mehreren
Ländern gleichzeitig schlecht gehen muss, damit deren Kurs längerfristig
nachgibt.
Das macht ETFs gerade in der Krise interessant. Welche Branchen
eher profitieren und welche eher nicht, das lässt sich schneller und
sicherer vorhersagen, als die Performance eines Unternehmens. Natürlich
vergibt man damit die Chance auf den großen, schnellen
Gewinn. Ebenso kann es einer Branche insgesamt schlecht gehen
und dennoch ein Unternehmen geben, dass den Markt outperformt.
Doch da wird es dann eben auch schnell spekulativ.
Aber wie findet man nun den richtigen ETF bei all der Auswahl?
2019 wurden dem Online-Statistik-Portal „Statista“ nach weltweit
immerhin rund 7.000 ETFs verwaltet, sortiert nach Ländern,
Branchen, Anlageart. Ein Blick auf langjährige Performances kann
helfen, genauso wie einer auf die Gegenwart und in die Zukunft.
22 BÖRSE am Sonntag · 19/20