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Der Krisen-Entertainer
Elon Musk
Foto © picture alliance/AP/Invision
ZITAT DES QUARTALS
„Auch
in Berlin möchte
niemand eine staatlich
gelenkte
Lufthansa“
Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzende
der Lufthansa, auf der virtuellen
Hauptversammlung.
APHORISMUS DES QUARTALS
„Aller Anfang ist
schwer, am schwersten
der Anfang der
Wirtschaft“
Johann Wolfgang von Goethe
(1749 – 1832)
Kopf des Quartals
07 BÖRSE am Sonntag · 19/20
X Æ A-12 Musk. So hätte er heißen sollen,
Elon Musks sechster Sohn, geboren am 5. Mai
2020. X für die „unbekannte Variable“, Æ als
„elfische Schreibweise für Ai (Liebe und Künstliche
Intelligenz) und A-12 für den „Vorläufer
zur SR-71“, dem Lieblingsflugzeug von Musk
und der Sängerin Grimes, seiner aktuellen
Lebensgefährtin. Das zumindest ließ sich aus
den Tweets der noch recht frisch verliebten
Eltern entnehmen. Musks restliche Söhne
stammen noch aus der Ehe mit der kanadischen
Autorin Justine Wilson. Der wiederum
folgten zwei Hochzeiten und zwei Scheidungen
mit der britischen Schauspielerin Talulah
Riley innerhalb von gerade einmal sechs Jahren,
2017 lernte er die Unternehmerin Amber
Heard kennen. Jetzt scheint er glücklich mit
Claire Boucher, so Grimes bürgerlicher Name.
Es ist erstaunlich, wie Musk es fortwährend
schafft, den Rummel um seine Person aufrecht
zu erhalten. Notfalls muss dafür eben
auch mal ein Neugeborener Sohn herhalten.
Den Namen schließlich wird dieser nicht bekommen
– das verbietet die Kalifornische Gesetzgebung,
welche bei der Wahl nur die 26
Buchstaben des englischen Alphabets erlaubt.
Das dürfte auch dem Tesla-Gründer klar gewesen
sein. Aber so landete er eben wieder in
den Schlagzeilen. Und das ja irgendwie auch
positiv, da eine Mehrheit Musk solche Späße
nicht wirklich krumm nimmt. Im Gegenteil:
In der Krise macht diese schillernde Unternehmerfigur,
mit ihrem Drang zur Exzentrik,
beinah richtig Freude. Musk, der Star, sich stets
zwischen Genie und Wahnsinn bewegend. Seit
jeher schert er sich recht wenig um die Regeln
öffentlichen Anstands. In der jüngsten Analystenkonferenz
glitt er mal wieder in eine wahre
Schimpftirade ab, bezeichnete die geltenden
Ausgangsbeschränken als „faschistisch“ und
echauffierte sich mit einem „What the fuck?“.
Es vergeht derzeit kaum ein Tag ohne neue,
bisweilen höchst skurrile Nachrichten aus dem
Hause Musk. So twitterte er vor kurzem gar die
Aktie seines eigenen Unternehmens bewusst in
den Keller. Diese sei „zu hoch bewertet“ wandte
er sich über den Kurznachrichtendienst an die
Weltöffentlichkeit. Der Kurs des Tesla-Papiers
gab anschließend um zwölf Prozent nach.
Davon hat sich die Aktie allerdings schon
wieder etwas erholt und steht aktuell bei 782
US-Dollar. Auf Jahressicht haben sich Titel
mehr als verdreifacht. Das liegt zuvorderst
daran, dass Tesla im dritten Quartal in Folge
einen Gewinn erwirtschaften konnte und in
den ersten drei Monaten des laufenden Jahres
mehr Autos ausgeliefert hat, als je zuvor in einem
ersten Quartal. Und das, wo anderswo
der Absatz dahinschmolz. Es liegt aber auch
an Musk, der mit seinen Auftritten, Eskapaden
und Eigenheiten Tesla zu einem Glamour-
Unternehmen macht, der Marke eine gewisse
Aufmüpfigkeit und jugendliche Attraktivität
verleiht. Das könnte sich auszahlen. OG
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