AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
ZAHL DER WOCHE
30 Prozent
TERMINE DES QUARTALS
16.06.2020 USA Einzelhandelsumsätze
Mai
23.06.2020 EWU Markit Einkaufsmangerindizes
(Flash) Juni
24.06.2020 DE ifo Geschäftsklimaindex
Juni
01.07.2020 China Caixin Einkaufsmanagerindex
verarbeitendes
Gewerbe Juni
02.07.2020 USA Arbeitsmarktbericht
Juni
06.07.2020 DE Auftragseingangsindex
verarbeitendes
Gewerbe Mai
09.07.2020 DE Daten zum Außenhandel
Mai
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Reinhard Schlieker unter
schlieker@boerse-am-sonntag.de
bricht der deutsche Export im April
wegen der Corona-Rezession ein.
eine neue Ära. Nach heutigen Maßstäben
wohlgemerkt ist die Wasserstoffproduktion
energie-intensiv, dementsprechend teuer
und keineswegs so umweltfreundlich, wie
man sie sich erträumt. Verglichen mit deutschen
Bemühungen allerdings um Elektroantriebe
mit viel staatlicher Einmischung
und tiefer Abneigung der Kundschaft gegen
die Mobile, die kaum Entfernungen überwinden
und lange geladen werden müssen,
ist das alles in Arizona und Kalifornien
schon Welten entfernt. Und das Wichtigste:
Die Begeisterung ist dort ansteckend.
Würden BMW oder Daimler auch nur die
Hälfte dessen proklamieren, was Nikola und
Tesla so auf die Öffentlichkeit loslassen, die
Chefs in München und Stuttgart wären ihre
Jobs sicher los (in Wolfsburg passiert so etwas
schon aus weit nichtigeren Gründen). Das ist
genau der Punkt, an welchem Mentalität
dann ins Geld geht: Im Land der Sparbuchinhaber
ist der ETF-Kunde König. In den
USA jedoch stehen Milliardäre Schlange,
wenn eine irre Idee danach trachtet, analysiert
und dann bezahlt zu werden. Und beim
Börsengang schließlich stürzen sich die Anleger
darauf. - Nur mit viel Tricks und Finessen
gelang es hingegen Brandenburg, eine
neue Tesla-Fabrik entstehen zu lassen: Bei
herkömmlicher Bürokratieanwendung hätte
das vermutlich länger gedauert als einen gewissen
Flughafen in Betrieb zu nehmen. Bald
sitzt Tesla also im Herzen der Republik den
Etablierten im Nacken, und falls Nikola auch
einmal so weit ist, eine Fabrik zu brauchen,
dürfte man sich im alten Europa glücklich
schätzen, bedacht zu werden.
Das ist die „Upside“. Die „Downside“ gibt es
auch: So wie kürzlich ein großer Robotics-
Konzern in den USA, der an den Tücken der
Künstlichen Intelligenz, etwa beim autonomen
Fahren, gescheitert ist, könnte auch Nikola
verschwinden, ehe man wirklich testen
kann, wie es ist, im Kleinlaster in drei Sekunden
von Null auf Hundert zu beschleunigen
(bei 600 bis 1000 PS je nach Ausführung
könnte das durchaus gelingen). Das klingt
ein wenig irrational, aber immerhin passen
dann ja auch die Börsenkurse, also irgendwie
alles aus einem Guss. Dass jedermann gewarnt
sein sollte, ist halt Teil des Deals.
07
Reinhard Schlieker | Chefredakteur BÖRSE am Sonntag
Foto: © Rico Rosssival - ZDF
BÖRSE am Sonntag · 24/20
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