AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
für den Home-Sharing-Riesen von 18
Milliarden Dollar ergeben – ein bitteres
Ergebnis, war doch noch ein Jahr zuvor
Cheskys Unternehmen mit 31 Milliarden
Dollar bewertet worden.
Die Rosskur wirkt inzwischen. Nur wenige
Monate nach dem Crash sieht sich
der Firmenboss wieder besseren Zeiten
gegenüber. Das Geschäft habe sich erholt,
sagt er jetzt. Die Pandemie habe
den wichtigsten Geschäftszweig von
Airbnb – die Vermittlung temporärer
Mietwohnungen – sogar belebt. Selbst
angesichts der veränderten Urlaubspräferenzen
von Reisenden sei die Nachfrage
in den vergangenen Wochen wieder auf
das Niveau des Vorjahres zurückgekehrt.
Dazu kommt eine Entwicklung an den
Börsen, die vor Liquidität schier bersten.
Die Wall Street jedenfalls konnte jüngst
schon wieder Höchststände wie vor der
Pandemie verzeichnen.
Deswegen hat Chesky sich entschlossen, in
die Fußspuren der anderen Stars der Share-
Economy wie Uber und Lift zu treten und
den Börsengang noch in diesem Jahr anzupeilen.
Zu seinem Entschluss beigetragen
haben wahrscheinlich auch Vorbilder wie
das Musik-Label Warner Music Group und
das Insurtech Lemonade, die ebenfalls erfolgreich
an die Wall Street gegangen sind.
Laut den Experten des Telekommunikations
Unternehmens Dealogic, das auch
Börsengänge auswertet, haben die IPO‘s in
diesem Jahr in den USA bislang mehr als
60 Milliarden Dollar eingespielt mit einem
durchschnittlichen Gewinn von 23 Prozent
am ersten Handelstag. Die vertraulichen
Unterlagen für die SEC ebnen Airbnb den
Weg, nun auch zu den Gewinnern eines
solchen Vorgehens zu werden. Wie viele
Aktien beim Börsengang zu welchem Preis
angeboten würden, sei allerdings „noch zu
bestimmen“, hieß es gestern Nacht aus Kalifornien.
Oliver Stock
28 BÖRSE am Sonntag · 36/20
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