AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
ganz großen, spektakulären Perfomances
beiden Papieren verwehrt geblieben. Die
Biontech-Aktie musste im Sommer sogar
deutlich federn lassen, seit Ausbruch der
Corona-Pandemie steht sie jedoch mit
fast 80 Prozent im Plus. Bei Curevac lief
der Börsenstart hervorragend, anschließend
gab der Kurs aber deutlich nach.
Von knapp 65 Euro im August, sind inzwischen
nur noch rund 41 Euro übrig.
Zum Vergleich: Die Aktie von US-Konkurrent
Moderna, der ebenfalls aussichtsreich
an einem Impfstoff forscht, hat seit
Anfang März 122 Prozent an Wert zugelegt,
auf Einjahressicht sind es sogar über
300 Prozent. Entsprechend dürfte den
deutschen Duellanten an der Börse noch
einiges an Aufwärtspotenzial blühen,
sollten die letzten Tests erfolgreich verlaufen.
Auch nicht gesagt ist, dass nur einer
von beiden als Gewinner hervorgeht,
womöglich siegen beide – Anleger könnten
damit auf beide Unternehmen setzen,
um ihr Risiko zumindest etwas breiter
zu streuen. Grundsätzlich lässt man sich
mit einem Kauf beider Papiere freilich auf
eine Wette ein – aktuell scheint die aber
vielversprechender als je zuvor.
Bis vor kurzem war es zwischen Curevac und Biontech ein
Kopf-an-Kopf Rennen. Inzwischen sind die Mainzer den Tübingern
einen Millimeter voraus und könnten Musks mobile
Mini-Produktionsstätten so am Ende vor Curevac brauchen.
Aber tatsächlich ist es wie bei jedem Wettlauf: Auch der, der
auf den letzten Metern hinten liegt, kann noch gewinnen, wenn
der vorderste Läufer stolpert.
Wie schnell das geht, hat Mitte September der britische Pharmakonzern
AstraZeneca erleben müssen. Er hat seine Testreihen
unterbrochen, weil ernste Nebenwirkungen aufgetreten
waren. Ein Probant soll eine Rückenmarks-Infektion erlitten
Curevac in US-Dollar Stand: 1.10.2020
10 BÖRSE am Sonntag · 40/20
Foto © picture alliance : dpa | Uwe Anspach
SAP-Legende Dietmar Hopp ist Mitgründer und Großinvestor bei Curevac.