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Neue Besen
kehren gut
Bei einem Wechsel an der Spitze des Unternehmens ergeben sich für Aktionäre Chancen. Zumindest wenn
es vorher nicht so gut gelaufen ist.
Aktionäre haben manchmal die gleichen
Gene wie Fußballfans: Wenn in der
Saison zu wenig Tore fallen, muss der
Trainer gehen, fordern sie. Wenn dann
ein neuer kommt, setzen alle auf Sieg.
Nach einer weitgehend torlosen Saison
und einem blamablen Auftakt war es so
beim Fußballbundesligisten Schalke 04,
der seit dieser Woche mit einem neuen
Coach an alte Erfolge anknüpfen will.
Und nach Monaten des Heulens und
Zähneklapperns bei der Commerzbank,
als der Kurs der Aktie nur eine Richtung
kannte, nämlich nach unten, war es so,
als am Wochenende bekannt wurde,
dass CEO Martin Zielke endgültig abtritt
und mit Manfred Knof ein Nachfolger
gefunden wurde. Die Nachricht
katapultierte der Aktienkurs um fünf
Prozent nach oben. Die Investoren glauben
offenbar, dass Knof ein paar Treffer
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platzieren kann.
Ein ähnliches Spiel ergab sich vor wenigen
Tagen beim Handelskonzern Metro:
Olaf Koch verlässt den Chefsessel. Er
war seit 2009 bei Metro, zunächst als Finanzchef,
ab 2012 als CEO. Unter seiner
Ägide wandelte sich der Konzern zum reinen Großhändler. Die
Einzelhändler Mediamarkt, Saturn und Real wurden abgespalten.
Zudem trennte sich Metro weitgehend vom China-Geschäft.
Der Verkauf brachte dem Konzern rund eine Milliarde
Euro in die Kasse und der Kurs der Aktie entwickelte sich nach
oben, zwar langsam, aber immerhin. Kochs Abgang verpasste
der Aktie aber noch einmal einen Schub, wie es ihn vorher
nicht gegeben hatte: Rund fünf Prozent ging es auch hier bergauf.
Dahinter dürfte allerdings nicht die Hoffnung der Investoren
stecken, dass es jemand besser macht als Koch, vielmehr
steckt hinter der Kursfantasie der Gedanke, dass ohne Koch das
Unternehmen zum Übernahmekandidat werden könnte.
Der Effekt verpufft schnell
Ob Commerzbank oder Metro, ob K+S, SAP oder Pro Sieben/
Sat1 – der Chefwechsel beflügelt oft die Fantasie der Aktionäre.
In der Regel verpufft der Effekt allerdings schnell. In der
Wissenschaft ist man sich deswegen einig: Wechsel im Management
führen bei den Aktien der jeweiligen Unternehmen nicht
automatisch zu einer überdurchschnittlichen Kursentwicklung.
Allerdings, so fasst es etwa der Betriebswirt Michael Knaup in
seiner Arbeit über die Auswirkungen von CEO-Wechseln auf
den Aktienkurs zusammen: Zumindest lässt sich einer zuvor
unterdurchschnittlichen Entwicklung entgegenwirken.
Der „Trainereffekt“ ist auch ein in der Wissenschaft untersuchtes
Phänomen. Wie beim Sport kann auch in der Wirtschaft
dem Aufsichtsrat eines börsennotierten Unternehmens