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Der Fintech-
Underdog
An der Börse kommt kein Anleger an den großen Tech-Werten vorbei. Doch immer mehr Analysten
befürchten eine Überbewertung von Amazon und Co. Das muss nicht für alle gelten. Fintechs wie Square,
ein US-Anbieter von Mobile Payment-Dienstleistungen, erschließt neue Geschäftsfelder und wächst
dabei rasant.
Square Inc. wächst rasant
In den Anfängen um 2009 entstand
Square aus der Idee, das Annehmen von
Zahlungen mit Kreditkarte überall möglich
zu machen. Gerade für kleine Unternehmen
war es damals schwierig, Kartenzahlung
anzubieten. Aus diesem Umstand
heraus wurde ein Adapter für iPads und
iPhones entwickelt, der die Bezahlung per
Karte möglich machte. Per Fingerabdruck
wurde unterschrieben und die Rechnung
an die E-Mailadresse gesendet. Square erhielt
dafür eine kleine Gebühr. Die Idee
überzeugte den Retailmarkt, sodass USKetten,
wie Starbucks und Whole Foods
das Fintech als Zahlungsdienstleister für
die eigenen Filialen beauftragten. Heutzutage
vertreibt Square diese Hard- und
Software auf der ganzen Welt, in 130
Währungen, jedoch nicht in Deutschland.
Square sticht allerdings nicht nur
durch diese eine innovative Idee heraus,
vielmehr wurde seit Gründung stetig an
neuen Lösungen gearbeitet. Dadurch
erschließt das Fintech auch neue Geschäftsfelder. So bietet das
Unternehmen mit Cash App mittlerweile Überweisungsdienste,
Direkteinzahlungen auf Konten und seit vergangenem Jahr auch
Kleinkredite für Unternehmen, die Square als Bezahlsystem nutzen,
an. Der nächste logische Schritt, das Verleihen von Kleinkrediten
an Privatkunden, könnte dem Unternehmen noch höhere
Erträge liefern.
Großes Geld durch kleine Kredite
US-Personen, die bereits die Peer-to-Peer Zahlungsplattform
Cash App benutzen, könnten, laut unternehmenseigenen Aussagen,
bald die Möglichkeit bekommen, Kleinkredite im Rahmen
von bis zu 200 USD aufzunehmen. Diese – erstmal nicht sonderlich
aufsehenerregende – Meldung könnte dem Fintech allerdings
kräftige Umsatzwachstumsschübe verleihen. Nach Berechnungen
der Mizuho Securities USA LLC könnte das neue Feature so ein
Umsatzwachstum von bis zu zehn Prozent einbringen. Gleichzeitig
bringt das neue Feature dem Unternehmen auch höhere
Margen, die bei den bisherigen Dienstleistungen bisher gefehlt
haben. Für den langfristigen Erfolg, ist dies unabdingbar.
Online-Handel beflügelt Zahlungsdienstleister
Seit 2012 hat sich der Umsatz im Durchschnitt jährlich um
rund 50 Prozent erhöht. Zu erklären ist dies zum einen durch
30 BÖRSE am Sonntag · 40/20
Gastbeitrag