Hinzu kommen Bidens Bestrebungen
die marode Infrastruktur seines Landes
wieder auf Vordermann zu bringen. Ein
sündhaft teures Unterfangen, das aber
gleichzeitig Jobs schaffen und das Wachstums
ankurbeln würde. Und natürlich
einigen Unternehmen lukrative Aufträge
bescheren könnte. Allen voran in der Bauindustrie.
Der Bautechnik-Hersteller Caterpillar
wäre ein möglicher Profiteur.
Bei Biden darüber hinaus auf der Agenda:
Die unteren Einkommensschichten steuerlich
entlasten und dafür den Spitzensteuersatz
anheben. Möglich, dass dies –
wie von Biden gewünscht – den Konsum
ankurbelt. Auch eine Anhebung des Mindestlohns
könnte sich positiv auf die Verbraucherausgaben
auswirken, blickt JPMorgan
voraus. Das ist grundsätzlich gut
für die Börse, vor allem große Konsumgüterhersteller
wie Pepsi, Coca-Cola und Co.
könnten profitieren. Deren Aktienkurse
notieren aktuell vergleichsweise niedrig,
da die Corona-Pandemie die Geschäfte
im Jahr 2020 ordentlich verhagelt hat,
versprechen damit aber auch starke Dividendenrenditen.
10 BÖRSE am Sonntag · 24/20
Wer an Bidens Theorie
glaubt und Besserung in Sachen Corona
nahen sieht, dem ergibt sich aktuell eine
günstige Einstiegschance.
Waffenhersteller und Marihuana-
Produzenten gefragt
Ausgerechnet Biden dürfte als demokratischer
Präsident aber auch den Waffenverkauf
ankurbeln. Gemeinsam mit seiner
Partei will er schärfere Waffengesetze einführen,
was auf kurze Sicht zu einer steigenden
Nachfrage führen dürfte. Schon in den
vergangenen Monaten kauften US-Amerikaner
mehr Waffen als üblich. Die Aktien
von Smith & Weson (plus 105 Prozent) und
Sturm Ruger (plus 24 Prozent) haben sich
seit Jahresbeginn weit besser entwickelt als
der S&P 500 (plus sieben Prozent). Und
US-WAHL 2020