sich viele Bürger besonders schwer. Hier
gäbe es zwei Möglichkeiten: Entweder, die
private Altersvorsorge wird verpflichtend für
jedermann eingeführt, oder die Vorsorgenden
33 BÖRSE am Sonntag · 44/20
müssen belohnt werden.
Mit der ersten Variante machen einige
kleinere Länder wie die Niederlande,
Schweiz und Schweden bereits gute Erfahrungen.
In vielen großen Ländern, inklusive
Deutschland, ist dieses Thema jedoch
politisch schwer durchzusetzbar. Zumindest
abgesehen von einer sogenannten
„Opt-Out“-Regelung. Dabei wird der
Arbeitnehmer nicht zur Altersvorsorge
verpflichtet, er muss einem vorgegebenen
Sparbeitrag aber aktiv widersprechen.
Mit Blick auf die zweite „Anreiz-Variante“
fällt es der Politik oftmals wesentlich leichter,
diese durchzusetzen. Die Begünstigungen
sehen typischerweise Steuervorteile
und staatliche Zuschüsse vor. Doch: Auch
dieser Weg ist nicht frei von Hürden.
Verbesserungsvorschlag:
Opt-Out-Regelung
PEPP sieht keines dieser Instrumente
vor; die Wahl der Hilfsmittel wird
den EU-Staaten überlassen. Und das
obwohl die Umsetzung solcher Instrumente
auf nationaler Ebene extrem
umständlich ist. Könnte die EU hier
nicht mutiger sein?
Eine alternative Möglichkeit: Jeder EUBürger
darf bis zu fünf Prozent seines
Gehalts vor Steuer in die Europarente
einzahlen und dies mittels einer Opt-
Out-Regelung versehen. Dies wäre für
jedes Mitgliedsland leicht umsetzbar,
die Einkommensteuer gibt es schließlich
überall. Das gleiche PEPP-Produkt
könnte dann in jedem EU-Land angeboten
werden. Das würde zu einem
intensiven Wettbewerb zwischen den
Anbietern dieses Produkts führen, mit
entsprechend positiven Effekten für die
Verbraucher.
Foto: © Marian Weyo - Shutterstock.com
AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART