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Bescherung
in Bonn
Bei der Deutschen Post boomen Paket- und Expressversand. Zu Weihnachten wird es neue Rekorde geben.
Und selbst in der Logistik-Sparte könnte es bald besser laufen, als je zuvor.
1,6 Milliarden Pakete hat die Deutsche
Post 2020 bereits ausgeliefert. So viele,
wie nie zuvor in einem Jahr. Dabei steht
die eigentliche Bescherung noch aus. Im
Weihnachtsgeschäft erwarten die Bonner
bis zu elf Millionen Sendungen am
Tag – eine noch nie dagewesene Nachfrage.
Im Schnitt verschickt die Post nur
rund die Hälfte davon. Am Jahresende
könnten es deshalb 1,8 Milliarden beförderte
Pakete werden. Gegenüber dem
bisherigen Rekordjahr 2019 wäre das ein
Plus von 15 Prozent.
Es sind nicht nur diese Zahlen, die in
Bonn eine Frohe Weihnacht ankündigen.
Die Deutsche Post kommt bislang
blendend durch die Pandemie und profitiert
im Frachtgeschäft nun zusätzlich
von der einsetzenden Konjunkturerholung.
Und obendrein von der Verteilung
der erwarteten Corona-Impfstoffe. Die
Infrastruktur dafür steht offenbar bereit.
„Wir sind seit Beginn der Pandemie im
Gespräch mit den Pharmaunternehmen“,
gab Konzernchef Frank Appel vor kurzem
preis. „Wir fühlen uns gut gerüstet,
um sicherzustellen, dass, wenn es einen
Impfstoff gibt, der dann tatsächlich auch
die Länder erreichen kann.“
Effizienzsteigerungen zahlen sich
aus
Was also bereits gut läuft, könnte in
den kommenden Monaten noch besser
laufen. Auch deshalb, weil der Konzern
immer effizienter zu werden scheint. Im
dritten Quartal stieg der Umsatz um
solide 4,4 Prozent auf 16,2 Milliarden
Euro. Der Konzerngewinn hingegen
schnellte um 50 Prozent auf 851 Millionen
Euro empor. Die Geschäfte liefen
also wesentlich lukrativer, als noch vor
einem Jahr. Dieser Trend dürfte sich
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