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Starke Marktposition
Über 2020 hinaus dürfte die Post von ihrer
starken Marktposition profitieren. In
allen Sparten gehört der Konzern zu den
führenden Anbietern. Im Expressgeschäft
ist man mit einem Anteil von 38 Prozent
Weltmarktführer. Das gilt – Speditionsleistungen
betreffend – auch für den Bereich
Luftfracht. Im Straßentransport und
bei der Seefracht liegt man diesbezüglich
auf Rang Zwei.
Das bringt die Post aktuell in eine komfortable
Ausgangsposition. Der coronabedingte
Einbruch im Logistik-Geschäft
wurde 2020 von einem gleichzeitigen Pakete
Boom mehr als ausgeglichen. Nun,
wenn sich dieser Boom im kommenden
Jahr möglicherweise etwas abschwächt,
profitiert das Frachtgeschäft von der Erholung
36 BÖRSE am Sonntag · 50/20
der Weltwirtschaft.
Freilich ist nie alles Gold, was glänzt.
Mit dem rasant wachsenden Paket-Geschäft
gehen auch steigende Ausgaben
einher. Um zu Weihnachten die Auslieferung
gewährleisten zu können, nimmt
die Post 13.000 zusätzliche Fahrzeuge
in Betrieb und stellt 10.000 neue Mitarbeiter
ein. Darüber hinaus soll das Netz
für Packstationen deutlich ausgebaut
werden. Die Marge könnte das zunächst
etwas belasten.
Langfristig geht der Trend aber wohl
eher hin zu noch mehr Effizienz. Die
Möglichkeiten sind zahlreich und lange
nicht ausgeschöpft. Die Digitalisierung
schafft völlig neue Optionen in der Prozessoptimierung.
Die Briefzustellung, die
immer mehr zu einer Art Klotz am Bein
wird, könnte auf Dauer komprimierter
organisiert werden. Weniger Filialen und
mehr Packstationen verringern zudem den
Personalaufwand.
Eine große Kursexplosion steht der Post-
Aktie angesichts der bereits starken Performance
wohl zunächst nicht mehr ins
Haus. Doch in einem volatilen Marktumfeld,
verspricht das Papier für die kommenden
Jahre stabile Wachstumsraten
bei Umsatz und Gewinn. Gepaart mit der
recht sicheren Dividende eine Aktie, die
besonders für geduldige Langfrist-Anleger
in Frage kommt. Oliver Götz
Foto © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul
Neubau der Deutschen Post in Ludwigsfelde: Auf rund 165.000 Quadratmetern entsteht nach eigenen Angaben das bundesweit dritte
„DHL-Mega-Paketzentrum“ und gleichzeitig eines der modernsten in Europa. Künftig sollten hier bis zu 50.000 Pakete pro Stunde sortiert werden.