AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
ausgerechnet den Hedgefonds, denen die Kleinanleger ein Schnippchen
schlagen wollen, zu dem, was die am dringendsten brauchen:
viel Liquidität. Und das geht so: Robinhood übergibt die Order seiner
Kundinnen und Kunden nicht an regulierte Börsen wie zum
Beispiel die New York Stock Exchange, sondern reicht die Aufträge
an private Handelsplattformen weiter. Nutznießer sind ausweislich
interner Unterlagen von Robinhood elektronische Handelsunternehmen
wie Citadel Securities, einer Plattform für Hochgeschwindigkeitshandel,
die sich mehrheitlich im Besitz von Ken Griffin, einem
milliardenschweren Hedgefonds-Manager, befinden. Citadel und
andere bezahlen Robinhood dafür, dass das viele Geld der Kleinanleger
durch ihre Mühlen läuft und sie so äußerst liquide dastehen.
Anleger lieben liquide Börsen, weil dort auch hohe Handelsvolumen
nicht so schnell zu großen Kursauschlägen führen.
Mit dem Optionshandel dreht Robinhood
das größere Rad
Besonders profitabel ist es für Robinhood, wenn die Kleinanleger
nicht nur Aktien kaufen oder verkaufen, sondern wenn
sie sich auch an noch spekulativere Optionsscheine auf Aktien
heranwagen. Diese Papiere sichern ein Kauf- oder Verkaufsrecht
einer Aktie zu einem späteren Zeitpunkt zu. Sie kosten
deutlich weniger als die eigentliche Aktie, der Gewinn kann
höher ausfallen – der Verlust allerdings auch. Für Options-
Order erhält Robinhood mehr Geld von Citadel und anderen
31 BÖRSE am Sonntag · 06/21
Foto: © robinhood.com
GameStop Stand: 10.02.2021