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Das sind die deutsche
Börsenkandidaten 2021
Auch in diesem Jahr sammeln
Unternehmen in Deutschland
über Börsengänge frisches
Geld ein. Den Auftakt macht die
Autohandelsplattform Auto1.
Welche Unternehmen sonst noch
den Schritt aufs Börsenparkett
wagen könnten
Von Oliver Götz und Florian Spichalsky
Montagmorgen. Auf der Kurstafel des
Frankfurter Börsenparketts leuchteten 55
Euro auf – ein Plus von 45 Prozent zum
Zuteilungspreis von 38 Euro. Ein sehr
ordentlicher Start für Auto1, den Betreiber
von „wirkaufendeinauto.de“. Das von
Christian Bertemann und Hakan Koç in
Berlin gegründete Unternehmen wurde
insgesamt mit knapp zwölf Milliarden Euro bewertet. Damit liefert
der digitale Gebrauchtwagenhändler einen fulminanten Auftakt
für das Börsenjahr 2021, von dem sich Anleger viel erhoffen.
Ein Blick in den Rückspiegel: 1.322 Unternehmen haben im
Corona-Jahr 2020 den Schritt aufs Börsenparkett gewagt – 15
Prozent mehr als im Vorjahr, wie eine Studie des Beratungs-
und Prüfungsunternehmens EY ergab. Insgesamt stieg das
Emissionsvolumen um etwa 26 Prozent auf umgerechnet rund
219 Milliarden Euro und erreichte damit den höchsten Wert
seit 2010. „Auf den ersten Blick erscheint es ungewöhnlich,
dass in einem so schwierigen Jahr wie 2020 Börsengänge derartig
boomen", kommentierte EY-Experte Martin Steinbach. Ein
wichtiger Treiber sei aber weiterhin die „enorm hohe Liquidität,
die im Markt ist und nach Anlagemöglichkeiten sucht.“
Laut Steinbach verleihe die Pandemie der Digitalisierung und damit
Technologieunternehmen einen gewaltigen Schub und beschleunige
die Entwicklung vieler anderer Branchen, die sonst sehr viel länger
08 BÖRSE am Sonntag · 06/21