brauchen. Neben Technologiekonzernen,
deren IPOs (Initial Public Offering – Erstangebot
von Aktien) etwa ein Drittel der
weltweiten Emissionserlöse und knapp ein
Viertel aller Börsengänge ausmachten, dominierten
vor allem Unternehmen aus der
Gesundheitsbranche. Diese waren für 17
Prozent der weltweiten IPOs und 19 Prozent
der Erlöse verantwortlich. Auch für
2021 prognostiziert Josef Ritter, Co-Leiter
des Aktienemissionsgeschäfts der Deutschen
Bank, der Tech-, Pharma- und Medizinbranche
großes Investoreninteresse.
Allein: Hierzulande hat sich der IPOMarkt
2020 schwach entwickelt. Insgesamt
sind nur zwölf Unternehmen auf
unterschiedlichen Wegen an die Börse
gegangen. Neun in Frankfurt, acht in
New York. Zum Vergleich: Im Spitzenjahr 1999 waren es 175
deutsche Unternehmen, die durch die Ausgabe von Aktien neue
finanzielle Mittel einsammelten. Der erfolgreiche Börsengang
von Auto1 könnte nach Einschätzungen von Experten aber zum
Eisbrecher werden. Wegen der Kursschwankungen zu Beginn
der Pandemie hätten einige Unternehmen ihre Börsenpläne
vorerst auf Eis gelegt, erklärte Steinbach das schwache letzte
Jahr. Der Experte ist aber zuversichtlich, dass sich das Geschäft
im neuen Jahr belebt: „Wir rechnen mit einem Anstieg
der IPO-Aktivitäten und mit zwölf bis 16 Börsengängen im
Jahr 2021.“ Ritter blickt – mit Verweis auf das erfolgreiche Debüt
von Auto1 – diesem Börsenjahr ebenfalls positiv entgegen,
gibt aber gleichzeitig zu bedenken, dass mögliche IPOs vom
gesamtwirtschaftlichen Umfeld sowie vom Aktienmarkt abhängen.
„Bleiben beide so wie zur Zeit, können wir in Deutschland
durchaus das Niveau des Jahres 2019 übertreffen, gleiches gilt
auch für Europa“ – eine eher konservative Prognose, denn 2019
verzeichnete der Frankfurter Börsenplatz nur insgesamt sechs
IPOs. Folgende Unternehmen könnten nach Einschätzung von
09 BÖRSE am Sonntag · 06/21
Foto © picture alliance : dpa | Tannen Maury
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