15
der Wahlkampf schon einmal eröffnet. Dreh-
und Angelpunkt: das Duell zwischen CDU/
CSU und Grünen an der Spitze. Wie stark
sind die Grünen wirklich? Ist Schwarz-Grün
oder sogar Grün-Schwarz denkbar? Und wie
können sich SPD und FDP im politischen
Konstrukt positionieren? Das Buhlen um die
Wählergunst läuft derzeit nach dem Prinzip:
Alle gegen einen. Die Umfragelieblinge die
Grünen wurden auf der Konferenz zur Zielscheibe
von SPD, Union und FDP. An den
Grünen vorbeikommen werden CDU und
CSU wohl kaum, wenn im Herbst dieses Jahres
eine neue Regierung gewählt wird. Das
weiß auch der Bayerische Ministerpräsident
und Beinahe-Kanzlerkandidat Markus Söder
(CSU). „Man darf die Grünen nicht unterschätzen“,
sagte er beim Klartext-Interview.
„Aber sie haben sich nicht so gut vorbereitet,
wie sie gedacht haben.“ Auch CDU-Spitzenpolitiker
Friedrich Merz, Ralph Brinkhaus,
Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
FDP-Bundesvorsitzender Christian
Lindner, Alexander Dobrindt, Vorsitzender
der CSU-Landesgruppe im Bundestag, SPDGeneralsekretär
Lars Klingbeil und Katrin
Göring-Eckardt, Fraktionsvorsitzende der
Grünen im Bundestag, bewerteten auf ihre
Weise – mal mehr mal weniger scharfzüngig
– die politische Lage aus Parteiensicht.
Doch wie nehmen die Wähler aktuell die
politische Landschaft wahr? Hermann Binkert,
Leiter des INSA-Meinungsforschungsinstituts,
beschäftigte sich mit der Frage, wie
Deutschland im Bundestagswahljahr tickt.
Das Institut führt wöchentlich politische
Umfragen durch. Bei der jüngsten Umfrage,
welche Partei die Befragten wählen würden,
landet die CDU/CSU (25,5%) knapp vor den
Grünen (23,5%), es folgen SPD (15%), FDP
(12%), AfD (11%) und Linke (7,5%). Neben
dieser klassischen Sonntagsfrage fragt INSA
auch ab, welche Parteien sich die Befragten
grundsätzlich noch vorstellen könnten zu
Christiane Goetz-Weimer und Annegret Kramp-Karrenbauer (v.l.n.r.)
Sebastian Kurz