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Freiheitspreis der Medien 2021 für
Österreichs Bundeskanzler Sebastian
Kurz
Neben einer Riege nationaler Top-Politiker gehörten
in diesem Jahr auch zwei internationale
Staatsmänner zu den Rednern. Der „Freiheitspreis
der Medien“ ging an Österreichs Bundeskanzler
Sebastian Kurz, die Laudatio hielt der
griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis
via Video-Botschaft. Die Jury-Begründung
las Verlegerin Christiane Goetz-Weimer
vor: „Als einer der jüngsten Spitzenpolitiker
Europas hat sich Bundeskanzler Sebastian Kurz
als politischer Brückenbauer erwiesen.“ Weiter
hieß es: „Schon als Integrationsminister setzte
sich Kurz frühzeitig für eine ausgleichende
Migrationspolitik ein und gründete den Österreichischen
Integrationsfonds. Als Außenminister
suchte er einen Ausgleich der zunehmenden
Spannungen innerhalb der Europäischen
Union. Er gab den kleineren EU-Staaten insbesondere
Ost- und Südosteuropas im europäischen
Gestaltungsprozess eine größere Stimme.
Auch innenpolitisch ist es Kurz gelungen, lange
verfeindete politische Lager in unterschiedlichen
Regierungskoalitionen demokratisch
konstruktiv einzubinden.“ Der 34-Jährige habe
sich als „außergewöhnlicher Kommunikator“
erwiesen.
In seiner Dankesrede für die renommierte
Auszeichnung sagte Kurz: „Als amtierender
Politiker ist man in einer Pandemie eher Kritik
als Lob gewöhnt.“ Für ihn sei der Preis
auch aus einem anderen Grund etwas Besonderes,
wie er lächelnd erklärte: „In Österreich
gibt es das Sprichwort: Nicht geschimpft ist
schon gelobt genug.“ Doch er schlug auch
ernstere Töne an: „Wir versuchen mit den
Möglichkeiten eines kleinen Landes unseren
Beitrag zu leisten zu einer Einheit Europas,
auch die Brücke nach Osten zu schlagen.“
Auch der Balkan müsse ein Teil der EU werden.
Der Blick solle aber nicht nur zurück
auf die Osterweiterung der EU gehen, sondern
auch dahingehend nach vorne, dass es
nicht Mitgliedsstaaten zweiter Klasse gebe.
Der österreichische Kanzler sieht sein Land
als Brücke im Westen zum Balkan. Doch
auch die Pandemie fordert der EU derzeit einiges
ab. „Wir sollten alles daran setzen, in
der Pandemie nicht zu weit zurück zu fallen“,
appellierte Kurz. Europäische Unternehmen
sollten alle Kraft gemeinsam investieren, dass
Europa nicht zu träge werde und die Erfolgsgeschichte
der EU weitergehe. „Österreich
möchte einen Beitrag leisten, wohlwissend,
dass wir im Vergleich zu Deutschland ein
sehr kleines Land sind.“ Vera König
Ludwig-Erhard-Gipfel 2021