Hotel Sacher, Wien Schloss Elmau, Garmisch-Partenkirchen
Pera Palace, Istanbul
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Hotel „Sacher“, Wien
Wien ist Charme, Theater und Historienkulisse
der Extraklasse. Das große Gestern bäumt
sich allenthalben noch herüber mit Pracht
und Glanz. Im „Sacher“ ist diese alte Welt
noch zuhause, eine Welt, die der Schriftsteller
und große Sohn der Stadt, Stefan Zweig, in
seinem Roman „Die Welt von Gestern“ beschrieb.
Seit 1876 steht die Hotellegende da,
heute fast wie ein Zitat ihrer selbst. Eröffnet
hatte es einst Eduard Sacher, der die Adeligen
dieser Welt mit seinen Torten verzauberte. Gekrönte
Häupter wie Edward VIII., Elisabeth
II., Prinz Philip, Fürst Rainier, Gracia Patricia,
John F. Kennedy und Kofi Annan residierten
im Grandhotel. Neben der noblen Kundschaft
war es der Schriftsteller Graham Green, der
zur Besetzungszeit an der Bar des Hotels 1947
strandete und das Drehbuch für den Film
„Der dritte Mann“ skizzierte, der dann an vielen
markanten Orten Wiens von Carol Reed
abgedreht wurde.
„Pera Palace“, Istanbul
Das „Pera Palace“ wurde Ende des 19. Jahrhunderts
als Rastplatz für Passagiere des
Orient Express erbaut und hat eine reiche
Geschichte, die Agatha Christie inspiriert haben
muss. Angeblich hat sie „Mord im Orient
Express“ geschrieben während sie im Hotel
herumschaute. Das Agatha Restaurant ist eine
Hommage an ihren Aufenthalt. Und Christie
ist nicht die einzige literarische Berühmtheit,
die durch die Hallen dieses luxuriösen Hotels
gewandelt ist. Hemingway fand offensichtlich
Gefallen an der Orient Bar. In seiner Kurzgeschichte
„Der Schnee vom Kilimanjaro“
bleibt der Protagonist im Hotel während er im
Militär dient. Die Ernest „Hemingway Suite“
ist noch heute eine Reminiszenz an den ehemaligen
Gast.
„Schloss Elmau“,
Garmisch-Partenkirchen
Ein Paradies für Feingeister: Schloss Elmau
wurde zwischen 1914 und 1916 vom Philosophen,
Theologen und Bestseller-Autor Johannes
Müller als kultureller Zuf luchtsort
für seine Leser und für Künstler erbaut – ein
Ort, um Gedanken zu ordnen. Gerne wird es
als „Rückzugsort für das kulturprotestantische
Bildungsbürgertum“ beschrieben. Auch
als „Refugium weltentrückter Innerlichkeit,
Gemeinschaft und Hochkultur“. Wer
die Innerlichkeit inmitten der imposanten
Lebensart
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