Aktien & Märkte Märkte im Überblick
Der S&P 500 hatte zuletzt neue Allzeithochs
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markiert. Seit Jahresbeginn legte der
US-Leitindex bis dato um mehr als 10 %
zu. Gemessen an diesem Gradmesser sieht
es somit nach einer positiven Entwicklung
aus. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt
jedoch, dass es bei den Einzelwerten signifikante
Performanceunterschiede gibt.
Einige Sektoren waren in den vergangenen
Wochen und Monaten besonders stark gefragt.
Hier zu nennen sind in erster Linie
die Energiewerte, vor allem die Aktien von
Unternehmen, die in der Erdöl- und Erdgasindustrie
tätig sind. Ebenfalls einen
Lauf hatten die Papiere aus Bereichen Finanzen,
Basismaterialien und Industrie.
Die entsprechenden Sektorindizes hatten
dabei neue Allzeithochs erreicht. Auf
der anderen Seite gibt es jedoch auch die
Aktien, die deutlich nachgaben. Hier zu
nennen ist die Technologie. Einige der
Top-Performer von 2020 haben bereits
deutlich korrigiert. Bei den großen Werten
zeigte sich zuletzt zudem die Tendenz,
dass neue Kursrekorde abverkauft wurden.
Prominente Beispiele sind Microsoft, Amazon
und Facebook. Andere große Kaliber
drehten bereits wieder nach unten, bevor
sie ihre Bestmarken erreichten und bildeten
damit tiefere Hochs (z. B. Apple,
Tesla, Netf lix). Angesichts der Saisonalität
ist deshalb eine Korrektur am Gesamtmarkt
nicht auszuschließen, sollte sich die
Schwäche bei den Börsenriesen verstetigen.
Mit 15.502 Punkte markierte der DAX im
April den bisherigen Höhepunkt seines im
Herbst gestarteten Anstiegs. Seither befindet
sich der Leitindex im Konsolidierungsmodus.
Bislang hielten sich die Abgaben in
Grenzen. Dadurch hat sich an dem übergeordnet
positiven charttechnischen Bild
nichts geändert. Gleiches gilt für MDAX
und SDAX. Bei den drei Indizes ist derzeit
noch alles im grünen Bereich. Anders sieht
es beim TecDAX aus. Er zeigte deutlich
mehr Schwäche. Der dynamische Gegenimpuls
nach der Korrektur von Februar/
März endete im April, ohne dass er seinen
bisherigen Rekord erreichte. Dadurch bildete
sich ein tieferes Hoch, welches durch
die recht kräftigen Abgaben in den letzten
beiden Wochen an Relevanz gewinnt.
Zudem rutschte das Kursbarometer unter
seine 50-Tage-Linie. Damit liegt hier kurzfristig
ein eingetrübtes charttechnischen
Bild vor. Bei einer fortgesetzten Korrektur
könnte der TecDAX das Tief von Anfang
März bei 3.204 Zählern anlaufen und testen.
Knapp darüber verläuft zudem die
200-Tage-Linie, die jüngst erreicht wurde.
Aus beiden Marken ergibt sich eine potenzielle
Unterstützungszone. Sollten nicht
spätestens an dieser wieder verstärkt Käufer
in den Markt kommen, ist mit weiteren
Abgaben zu rechnen. In einem schwachen
Gesamtmarktumfeld könnte dann der Bereich
von etwa 2.800 bis 2.950 Punkte
eine Anlaufstelle darstellen.
Technologie
schwächelt
TecDAX
angeschlagen
STOXX Europe 600
mit Pause nach Rekord
Dem STOXX Europe 600 war es Anfang
April gelungen, über das im Februar 2020
markierte Allzeithoch zu klettern. Seither
hat das Aufwärtsmomentum nachgelassen.
Es gab keine nennenswerten Raumgewinne.
Vielmehr befindet sich der Gradmesser
für die 600 größten Firmen aus 17
Ländern Europas in einer Konsolidierung.
Das ist eine normale Entwicklung, die
Pause könnte zunächst anhalten. Damit
könnte dann die Basis für eine Fortsetzung
der übergeordneten Auferstehung gelegt
werden. Nicht auszuschließen ist dabei ein
Rutsch unter das alte Rekordhoch von 434
Punkten. Dann ist ein größeres Luftholen
wahrscheinlich. Eine ähnliche charttechnische
Konstellation zeigt aktuell der EURO
STOXX 50. Während der STOXX Europe
600 zuletzt neue Rekorde markierte, offenbaren
die Sektorindizes in dieser Hinsicht
ein differenziertes Bild. Einige sind noch
deutlich von ihren Bestmarken entfernt.
Ein paar haben aber bereits Rekordluft
geschnuppert. Dazu gehören die Kursbarometer
für die Branchen Einzelhandel,
Haushaltsgüter, Chemie, Industrie, Bau
sowie Reisen/Freizeit. Die teilweise sehr
unterschiedliche Performance manifestiert
sich ebenfalls bei Betrachtung der größten
europäischen Aktien. Während Technologiewerte
wie Prosus und ASML Holding
zuletzt Schwäche zeigten, erreichten Papiere
aus „alten“ Branchen (z. B. Siemens,
LVMH, Linde) neue Rekorde.
S&P 500 Stand 12.05.2021 TecDAX Stand 12.05.2021 STOXX Europe 600 Stand 12.05.2021