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Kein Wunder, dass die Aktie ebenfalls nachgab
und sich erst nach den positiven Impfstoff
News im Herbst nachhaltig aufmachte,
die Verluste wieder aufzuholen. Nach einem
kurzen steilen Anstieg ging es dann allerdings
wieder bergab und bis heute hat die Aktie ihr
Vorkrisenniveau nicht erreicht. Angesichts der
weltweit stark gelaufenen Aktienmärkte ist das
eine sehr bescheidene Entwicklung. Erklären
lässt sie sich mit der weiterhin unklaren Pandemie
Lage. Zum einen sind in vielen wichtigen
Zielmärkten noch immer keine Großveranstaltungen
erlaubt, zum anderen drohen im Winter
neue Schließungen. Hinzu kommen strukturelle
Herausforderungen. Zuckerhaltige Limonaden
haben ihren Beliebtheitshöhepunkt hinter
sich, ein zeitgemäßer, grünen Anstrich fehlt
ebenfalls. Coca Cola braucht also neue, gesündere
Produkte und muss nachhaltiger werden.
Grundsätzlich aber sind die Amerikaner der
Inbegriff eines gesunden Konzerns. Coca Cola
ist eine der stärksten Marken der Welt, neue
Märkte in Asien oder Afrika bieten noch immer
Wachstumschancen für das in die Jahre
gekommene Produkt und können so Innovationen
quer finanzieren, die dann vielleicht auch
in den USA und Europa wieder zünden. 2021
hat Coca Cola im 59. Jahr in Folge die Dividenden
gesteigert – trotz der erheblichen Einbußen
2020. Die Dividendenrendite liegt bei starken
drei Prozent und die Geschäfte laufen inzwischen
wieder sehr gut. Im zweiten Quartal 2021
stieg der Umsatz um 42 Prozent auf 10,1 Milliarden
US-Dollar, der Gewinn machte einen
Sprung um 48 Prozent auf 2,6 Milliarden USDollar.
CEO James Quincey hob daraufhin
die Prognose an. Er erwartet nun ein jährliches,
organisches Wachstum von zwölf bis 14 Prozent,
statt wie bisher im hohen, einstelligen Bereich.
„Unsere Zahlen aus dem zweiten Quartal
zeigen, dass unser Unternehmen sich schneller
erholt als die Wirtschaft insgesamt“, erklärte
Quincey.
Eine Aktie, wie die von Coca Cola ist damit
eigentlich ein sicherer Hafen, Kursrücksetzer
können Kaufchancen sein. Auf Dauer mögen
die großen Kursexplosionen vielleicht ausbleiben,
dafür bekommt man ein stabiles Papier
mit stetig steigender Dividende.
BASF
Vom Corona-Crash im Frühjahr 2020 konnte
sich die BASF-Aktie zunächst im Gleichschritt
mit dem Dax erholen. Im März dieses Jahres
stieg ihr Kurs auf über 72 Euro und übersprang
das Vorkrisenniveau sogar leicht. Seither
aber steckt das Papier des Chemiekonzerns
in einer Seitwärtsphase fest und drehte zuletzt
sogar deutlicher nach unten. Aktuell kostet
eine Aktie der Ludwigshafener etwas mehr als
66 Euro. Nun entwickelte sich die Aktie bereits
im Vorfeld der Coronakrise schlecht und
verlor in drei Jahren fast 40 Prozent an Wert,
auch weil die deutsche Autoindustrie als großer
Abnehmer schwächelte. Insofern erscheint
es nur logisch, dass die Aktie nach Ausbügeln
des Corona-Lochs erst einmal keine neuen Impulse
findet.
Doch die Situation ist inzwischen eine andere
als noch vor zwei Jahren: Die deutsche Autoindustrie
ist im E-Zeitalter angekommen und
erwirtschaftet Rekordgewinne. Die Nachfrage
zieht wieder an und im Batteriegeschäft wittern
die Chemiekonzerne neue Absatzmöglichkeiten.
Im Zuge des Wirtschaftsaufschwungs und
BASF Stand: 02.09.2021