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Bank-Analyst Markus Mayer. Ein möglicher
Börsengang der Tochter, könne zum Kurstreiber
der „massiv unterbewerteten Aktie“ des Chemiekonzerns
werden. Er beließ sein Kursziel bei 85
Euro. Das gleiche Ziel gibt auch Jefferies-Analyst
Chris Counihan aus. Der Konzern profitiere von
der aktuell hohen Profitabilität bei Petrochemie-
Produkten und könne in diesem Bereich noch
weiter wachsen. Er sehe „reichlich Potenzial“ für
die Aktien. Insgesamt empfehlen derzeit 76 Analysten
die BASF-Aktie zum Kauf. 38 würden sie
halten. Dazu kommt nur ein Verkaufsvotum.
Angesichts dieser Gegensätze ist es kein Wunder,
dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
der Aktie inzwischen bei zehn steht und damit
zu den niedrigsten im Dax gehört. Die Dividendenrendite
liegt derweil bei über fünf Prozent
und gehört damit zu den höchsten im Index.
Ist das nicht eine sichere Einstiegschance?
Möglicherweise ja. Möglicherweise aber auch
nein. Auch die BASF spürt die globalen Lieferkettenprobleme
und dürfte ein sich damit
verbundenes schwächeres Wirtschaftswachstum
in den kommenden Quartal zu spüren
bekommen. „Neuerliche pandemiebedingte
Unterbrechungen von Produktion und Logistik
in Asien verschärften weltweit die Knappheit
an Vorprodukten. Insbesondere die globale
Automobilindustrie war von einem Chipmangel
betroffen, der zu deutlichen Produktionskürzungen
führt“, schrieb der Konzern in einer
Mitteilung zum dritten Quartal. Hinzu kommen
höhere Preise in der Logistik wie auch
im Rohstoff- und Energiebereich. Der Vorteil:
Über Wintershall Dea profitiert BASF auch von
diesen steigenden Preisen. Und wie die Preissteigerungen
im Basischemikalien-Geschäft
zeigen, kommt dem Konzern die Inflation, die
vor allem von Grund- und Rohstoffen
Die großen Wachstumstreiber fehlen
Genau hier dürfte aber auch der Haken der
Geschichte zu finden sein. Anleger sind sich
durchaus bewusst, dass die hohen Gewinnsteigerungen
einmal schlicht daherkommen, dass
das Vorjahr pandemiebedingt miserabel lief und
nun deutlich höhere Preise zu deutlich höheren
Einnahmen führen. Das sieht in Zahlen und auf
dem Papier schön aus, langfristig steht die BASF
aber vor großen Herausforderungen. Das sind
die Milliardeninvestitionen in eine CO2-neutrale
Produktion, die zunehmende Konkurrenz
Foto © picture alliance-dpa-dpa Pool–Uwe Anspach
aus Asien und dem nahen Osten und – das ist
nichts neues – begrenzte Wachstumsmöglichkeiten.
Floriert die Weltwirtschaft, florieren auch
die Geschäfte bei BASF, davon unabhängig gibt
es keine nennenswerten Wachstumstreiber. Das
Batteriegeschäft im Zuge der voranschreitenden
Fahrzeugelektrifizierung könnte einer werden,
kostet aktuell aber erst einmal Geld, da es neu
aufgebaut werden muss.
Auf kurze Sicht dürfte die Aktie deshalb weiter
keine großen Sprünge machen. Allerdings
dürfte auch das Risiko größerer Rückschläge
klein sein. Bei einer Dividendenrendite von
fünf Prozent, könnte das Papier aktuell zu einem
sehr fairen Preis zu haben sein. Dann könnte die
Devise lauten: Liegen lassen. Schon Börsenguru
André Kostolany sagte einst: „Kaufen Sie Aktien,
nehmen Sie Schlaftabletten.“ Oliver Götz
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