Aktien & Märkte
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Schliekers Börsenjahr
Nur: Wer soll das alles kochen?, fragt sich der
Rezeptstudierende und wird scheinbar, aber nur
scheinbar bestätigt in seiner Staunensfähigkeit
allein schon durch die schiere Zahl, nur eine von
vielen des Dax-Aufsteigers: 74 Millionen Kochboxen
mit Rezept plus Zutaten hat das international
arbeitende Unternehmen 2020 verschickt. Und
von, Verzeihung, Marktsättigung ist nichts zu sehen.
Denn die hatten die üblichen Börsen-Auguren
prophezeit, erst kürzlich im Spätsommer, als
man zu zweifeln begann, dass Hello Fresh – wie
auch andere Lebensmittel-Lieferdienste – nach
Abflauen der Corona-Pandemie noch erste Wahl
bei den hungrigen Kunden bleiben könne. Nach
drei Quartalen 2021 kam der für Dax-Verhältnisse
gering gewichtete Konzern allerdings mit
derart überzeugenden Zahlen um die Ecke, dass
alles rasend schnell die Aktie nachkaufte und die
Sommer-Analysen wie ein misslungenes Rezept in
den Papierkorb pfefferte. Mag da mancher auch
vor Wut kochen, nachträglich, so geht es halt zu in
der Überraschungsküche für Shortseller.
Hello Fresh beweist ja derzeit nicht nur, dass der
2020 erstmals ausgewiesene Gewinn keine Eintagsfliege
war. Wenn auch der operative Gewinn
dieses Jahr geringer ausfallen wird als 2020, so
sagte es unlängst Vorstandschef Dominik Richter:
Die Gunst der Stunde hat man 2021 für hohe
Investitionen und viel Marketing genutzt (womit
man in den USA nun zum Marktführer wurde).
Zukäufe und damit verbunden der Aufbau von
FRESH
IM DAX:
ABER HELLO!
SCHLIEKER
Das erste, was der neugierige Kunde beim Aufruf
der Webseite von Hello Fresh gleich mal geliefert
bekommt, sind Cookies. Klar, die gibt es
bei jedem Internetzugriff inzwischen ja ebenso
regelmäßig wie nervend. Aber dahinter geht es
bei Hello Fresh direkt genießbar weiter.
Hello Fresh Stand: 04.11.2021