Aktien & Märkte
Attraktivität sieht anders aus
Anleihen bleiben gegenüber Aktien wohl auch
2022 zweite Wahl. „Nach Abzug der Inflation
sind mit Staatsanleihen aus den USA oder
Deutschland auch zukünftig kaum Anlagegewinne
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zu erwirtschaften“, sagt Ulrich Stephan,
Chefanlagestratege der Deutschen Bank. Immerhin
dürfte ein wenig Bewegung in den
Sektor kommen. „Die erste Zinserhöhung seitens
der Fed zeichnet sich ab, eine Drosselung
der Anleihekäufe wurde bereits beschlossen“,
sagt Stephan. Die EZB kauft in diesem Jahr
für 1,1 Billionen Euro Anleihen, im nächsten
Jahr dürfte es nur noch ein Volumen von rund
500 Milliarden Euro sein. 10-jährige Bundesanleihen
dürften per Ende 2022 mit 0,2 Prozent
verzinst werden, schätzt die Deutsche
Bank. Die Renditen längerfristiger US-Staatsanleihen
sollten weiterhin von der anhaltenden
Erholung der Wirtschaftsindikatoren angetrieben
werden. Für das Jahresende 2022 sieht
Stephan die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen
bei 2,0 Prozent.
Ein ganz ähnliches Bild zeichnet auch die
LBBW. „Auch im Jahr 2022 wird es sehr
schwierig sein, mit Rentenanlagen Geld zu
verdienen. Bleibt die Inflation hoch, drohen
sogar herbe Wertverlust“, warnt Senior Fixed
Income Analyst, Elmar Völker. Man peile mit
Blick auf die Rendite zehnjährige Bundesanleihen
für die kommenden zwölf Monate noch
keinen „nachhaltigen Sprung über die Nullmarke
an“.
Anleihen
Quelle: Börsenatlas 2022, Stand: Januar 2021
10-jährige US-Staatsanleihen in % Stand: 11.12.2021 10-jährige Staatsanleihen Deutschland in % Stand: 11.12.2021