Kommentar
zu tief im System versunken sind, als dass sie
sich das jemals eingestehen könnten.
Zum Aufwachen hilft eine einfache Rechnung:
Bitcoin und Co. existieren nur, solange sie in
Euro und Co. aufgewogen werden. Wer aber
einen Bitcoin mit Gewinn verkauft, kann das
nur, weil ein anderer ihn zu einem höheren
Preis gekauft hat. Jeder Euro, der aus einem
Bitcoin-Verkauf stammt, kommt von einem
Käufer, der ihn in die Scheinwährung investiert.
Kryptoinvestitionen sind damit in Wahrheit
ein Nullsummenspiel. Sie leben davon, dass
auf einen Narr ein noch größerer folgt. Bis das
ganze zusammenbricht. Der einzig passende
Name für eine Kryptowährung lautet deswegen
nicht Bitcoin, sondern: Schneeball.
Oliver Stock
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Schneebälle
Kaufe niemals Finanzprodukte, die Du nicht
verstehst. Wer das unterschreibt, aber sein Geld
in Kryptowährungen steckt, dem ist nicht zu
helfen. Denn Kryptowährungen sind reine
Kopfgeburten. Im Bitcoin steckt nichts, was
für etwas anderes verwendet werden könnte, als
irgendjemanden zu finden, der mehr dafür bezahlt,
als man selbst. Das Dumme ist nur: Im
Unterschied zum ebenfalls sehr abstrakten Geld
lässt sich mit Bitcoin in Wirklichkeit fast nichts
außer ein paar Prestigeobjekten kaufen.
Da hilft es auch nicht, wenn Krypto-Fans die
unveränderliche Menge von Bitcoin und Co.
als Wert an sich preisen. Denn in Wahrheit
ist gerade das eines der schlimmsten Makel.
Denn wie soll Wachstum entstehen, wenn das
Geld nicht mitwächst? Die Antwort gibt der
Bitcoin. Sein Beispiel zeigt: In der Menge begrenzte
Währungen fördern nur das Hamstern.
Ohne zentrale Geldmengensteuerung koppeln
sich Preise von der Realität ab und schwanken
enorm. Macht nichts, sagen die Krypto-Jünger
und bezeichnen ihren Liebling eben als Anlageklasse.
Aber nicht einmal das stimmt, da
sie sich jede Kryptowährung auf keine Anlage
außer auf sich selbst bezieht.
Eine Kopfgeburt, nichts wert, es gibt nichts dafür
zu kaufen und als Anlage durch nichts hinterlegt
– was sind Kryptowährungen dann? Die
naheliegendste Erkenntnis ist, dass es sich um
einen gigantischen Betrug handelt, oder besser:
Um einen Selbstbetrug von Gläubigen, die viel
Philips: Produktrückruf belastet
Der niederländische Konzern hat sich in den letzten
Jahren neu ausgerichtet. Im Zuge der Transformation
trennte er sich von einigen Aktivitäten.
Philips sieht sich nun selbst als Anbieter im Bereich
der Gesundheitstechnologie. Er konzentriert
sich künftig auf die Bereiche Medizintechnik (u.
a. Ultraschall, Beatmungsgeräte, Patientenüberwachung)
sowie Körperpflege (u. a. elektrische
Zahnbürsten, Rasierer). Seit einiger Zeit machen
dem Konzern jedoch Lieferkettenprobleme sowie
ein Produktrückruf (fehlerhafte Schlaf- und Beatmungsgeräte)
zu schaffen. Das schlägt sich im
Aktienkurs nieder. Seit dem Mehrjahreshoch im
April 2021 steht das Papier (WKN: 940602) kräftig
unter Druck. In den vergangenen Wochen hat
sich die Talfahrt dabei erneut beschleunigt.
Peloton Interactive: Prognosesenkung
bestätigt Abwärtstrend
Anfang November hatte der Anbieter von Hightech
Fitnessgeräten (Laufräder, Laufbänder) und
Trainings-Abos seine Ziele bei Umsatz und Abonnenten
für das laufende Geschäftsjahr 2021 kräftig
gekürzt. Die Reaktion war ein deutlicher Kurseinbruch,
wodurch das Papier (WKN: A2PR0M)
seine übergeordnete Talfahrt fortsetzte. Seit dem
Allzeithoch im Januar 2021 von 171,09 US-Dollar
fiel es inzwischen um mehr als 75 %. Es liegt
ein intakter übergeordneter Abwärtstrend vor
und eine Bodenbildung ist derzeit nicht zu erkennen.
Zu Beginn der Corona-Krise hatte Peloton
Interactive mit seinem Angebot voll ins Schwarze
getroffen, was die Aktie beflügelte. Die dadurch
deutlich überzogene Bewertung wird nun an das
sich veränderte Geschäftsumfeld angepasst.
AUTO1 Group: fortgesetzte Talfahrt
Die 2012 gegründete Firma AUTO1 Group verkauft
Gebrauchtfahrzeuge über Online-Handelsplattformen
wie wirkaufendeinauto.de, AUTO1.
com und Autohero.com. Das Marktumfeld für
die in 30 Ländern aktive Gesellschaft ist derzeit
sehr positiv. Schließlich produzieren Autohersteller
wegen der vorherrschenden Probleme in den
weltweiten Lieferketten und dem daraus resultierenden
Mangel an diversen Bauteilen (u. a. Chips)
derzeit weniger. Das führt zu einer gestiegenen
Nachfrage nach Gebrauchtwagen. Die Aktie des
MDAX-Wertes (WKN: A2LQ88) gehörte im November
dennoch zu den schwächsten Werten in
der deutschen Aktienlandschaft. Sie setze damit
ihre nach dem Börsengang im Februar dieses Jahres
begonnene Talfahrt fort und bestätigte damit
den intakten Abwärtstrend.
Philips Stand: 10.12.2021 Peloton Interactive Stand: 09.12.2021 AUTO1 Group Stand: 10.12.2021
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