Aktien & Märkte
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Vorjahr noch ein Verlust 3,9 Milliarden Dollar
zu Buche stand.
Chesky sprach im Rahmen der Zahlenvorlage
vom „besten Jahr in der Geschichte des Unternehmens“.
Was kommt dann also erst 2022? Der
Ausblick für das erste Quartal überrascht mit
1,41 bis 1,48 Milliarden Dollar schon mal die
Analysten, die im Schnitt nur mit 1,37 Milliarden
Dollar gerechnet hatten. Auch die Buchung
sollen deutlich ansteigen und weit über dem
Wert von 2019 liegen. Und der Sommer der Freiheit
steht dann erst noch vor der Tür. Das große
Problem der Aktie: sie ist mit einem erwarteten
KGV für 2022 von 124 extrem hoch bewertet.
Das sieht bei Hauptkonkurrent Booking.com
mit einem 22er KGV von 28 schon besser aus.
Der Kurs ist aber auch hier bereits im zweiten
Halbjahr 2021 fleißig geklettert. 2700 US-Dollar
markieren derzeit ein neues Rekordhoch. Booking
legt erst kommende Woche frische Zahlen
vor, dürfte aber ähnlich Airbnb stark abgeschnitten
haben. Ob nun Booking oder Airbnb ist für
Anleger wohl so etwas wie eine Glaubensfrage.
Booking ist etablierter und breiter aufgestellt.
Airbnb ist die vielleicht coolere und damit in
Zukunft auch stärkere Marke, hat zudem noch
sehr viel Wachstumspotenzial. Beide dürften in
diesem Sommer Rekordergebnisse einfahren,
an der Börse locken sie aufgrund ihrer hohen
Bewertung (Airbnb) und zuletzt starken Rally
(Booking) aber nicht zwingend zum Einstieg.
Kreditkartenanbieter mit viel
Schwung
Eine Einsteigschance könnte auf dem aktuellen
Niveau dagegen die Visa-Aktie bieten.
Die Kreditkartenanbieter, darunter auch
MasterCard oder AmericanExpress profitieren
stark von wieder anziehenden Zahlungen
für Flugreisen und Hotelbuchung sowie
insgesamt Zahlungen im Ausland, die nun
wieder mehr werden dürften. Zugute kommt
den genannten Unternehmen dabei, dass sie
eher ins Value-Segment einzuordnen sind
1,53
MILLIARDEN US-DOLLAR UMSATZ
Rekordhoch von Anfang 2020 liegt bei 286
Euro. Luft nach oben gäbe es also reichlich.
Airbnb und Booking
vor Rekordjahr
Überraschend stark präsentierte sich im
Schlussquartal 2021 auch die aufstrebende
US-Plattform Airbnb. Als einer der größten
Verlierer in der Pandemie kämpfte sich das
Unternehmen um CEO Brian Chesky mit einem
Rekordumsatz raus aus der Krise. Trotz
der Corona-Belastungen sprang der Umsatz
auf 1,53 Milliarden US-Dollar. Das war 38
Prozent mehr als 2019, also im Jahr bevor die
Coronakrise losbrach. Es bleibt mit 55 Millionen
Dollar sogar ein kleiner Gewinn, der
allerdings groß wird, bedenkt man, dass im
MTU Aero Engines in Euro Stand: 16.02.2022 Airbnb in US-Dollar Stand: 16.02.2022