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und damit von den gegenwärtigen Portfolioumschichtungen
profitieren, aufgrund
der zunehmenden Verlagerung von Zahlungen
ins Internet aber auch noch viel Wachstumspotenzial
besitzen. Visa legte wie auch
die Konkurrenz starke Zahlen für das letzte
Quartal 2021 vor. Der Nettogewinn stieg
um 27 Prozent auf vier Milliarden Dollar.
Der Umsatz kletterte um 24 Prozent auf 7,1
Milliarden Dollar. Im Vergleich zu Mastercard
und AmericanExpress hat der Kurs
allerdings noch keinen neuen Höchststand
markiert. Zwischenzeitlich war er stark gefallen,
nachdem Amazon verkündet hatte,
in Großbritannien keine Visa-Kreditkarten
mehr akzeptieren zu wollen. Inzwischen
sind die beiden Konzerne aber wieder zueinandergekommen
und die Sache ist vom
Tisch. Mit Blick auf einen coronafreien
Sommer könnte die Visa-Aktie also ein aussichtsreicher
Titel sein.
Vom wahrscheinlichen Comeback der Reisebranche
dürfte aus den selben Gründen wie
die Kreditkartenanbieter auch der Bezahldienstleister
Paypal profitieren. Die Aktie ist
im Zuge des Tech-Abverkaufs an der Wall-
Street aber zuletzt stark unter die Räder gekommen.
Auch, weil die Prognose enttäuschte.
Für ein Paypal-Investment bräuchte es bei der
aktuellen Ausgangslage wohl etwas mehr Mut
zum Risiko als bei Visa. Dafür könnte auch
die Rendite am Ende höher ausfallen.
Airlines und Reiseveranstalter
bleiben ein Risiko
Nicht unter den Tisch fallen sollen die Aktien
der Airlines und Reiseveranstalter. Natürlich
würden auch sie mit an erster Stelle
von einem „Sommer der Freiheit“ profitieren.
Allerdings kämpfen die beiden deutschen
Größen Lufthansa und Tui auch mit reichlich
hausgemachten Problemen, die bereits vor der
Pandemie auf den Kurs drückten. Ähnlich
verhält es sich mit dem US-Branchenkrösus
Foto © Airbnb - Brian Chesky
American Airlines. Hinzu kommt: Gerade
die Airlines sind die ersten, die von doch
noch größeren Einschränkungen, als vielleicht
erwartet, getroffen werden. Am ehesten
schließlich wäre nach dem momentanen
Stand der Dinge noch mit Einreisebeschränkungen
auf internationaler Ebene zu rechnen.
Das träfe vor allem die renditeträchtigen
Langstreckenflüge.
Nun müssen die viel beschworenen Freedom
Days aber erst einmal kommen. Das Virus
hat schon zu oft mit neuen Mutanten überrascht,
als das schon jetzt die Korken knallen
sollten. Eine ordentliche Portion Hoffnung
aber ist wohl erlaubt – auch an der Börse.
Oliver Götz
Booking Holdings in US-Dollar Stand: 16.02.2022 VISA in US-Dollar Stand: 16.02.2022