Foto © picture alliance/dpa | Mikhail Klimentyev
rund ein Fünftel der Börsenwerte verpuffen.
Die Autobranche wird als Ganzes getroffen,
weil die Produktionen unter den hohen
Energiepreisen leiden, sich Lieferengpässe
bei Rohstoffen verschärfen, Kabelbäume aus
der Ukraine fehlen und die Kauflaune bei
Kunden zurück gehen dürfte. Dazu kommen
Produktionsstopps in Russland. In der Folge
verlieren auch mittelständische Zulieferer wie
die Dürr AG aus Stuttgart massiv an Wert.
Die Papiere des im MDax notierten größten
deutschen Importeurs von russischem Erdgas
Uniper sackten auf den tiefsten Stand seit
11
2017 ab.
Getrieben von schlechten Nachrichten, Panikentscheidungen
und Spekulationskäufen,
zeigen Deutschlands wichtigste Indizes Dax
und MDax starke Kursschwankungen. Unter
Anlegern geht die Angst um. Wie die Sanktionen
auf die eigene Wirtschaft wirken, ist
nicht ausgemacht. Doch immer mehr Ökonomen
nehmen das „R-Wort“ in den Mund:
Rezession. Das hat vor allem einen Grund:
Deutsche Unternehmen sind abhängig von
der Energie aus Russland. Die steigenden
Energiekosten schmälern meistens die Erlöse
und drücken die Aktienkurse nach unten.
Nicht nur bei Öl und Gas sind Russland
und die Ukraine wichtige Akteure auf dem
Rohstoffmarkt. „Russland ist der drittgrößte
Die Geister, die sie riefen: Der russische
Präsident Wladimir Putin eröffnete 2019
das erste Mercedes-Benz-Werk Russlands.
Heute steht es still.
Nickelproduzent, und rund ein Drittel der
weltweiten Palladiumsproduktion entfällt
auf das Land“, sagt Deutsche Bank-Anlagestratege
Ulrich Stephan. Außerdem kommt
ein großer Anteil des weltweiten Stahls und
Weizens aus diesen beiden Ländern. Unter
den Preisanstiegen infolge von Verknappung
leiden insbesondere jene Unternehmen, die
diese Rohstoffe für ihre Produktion brauchen.
Besonders hart trifft es die Automobilindustrie
– insbesondere Continental. Der Zulieferer
hat seit Beginn des Krieges am 24. Februar
innerhalb weniger Tage gut ein Viertel
seines Börsenwertes verloren. Auch bei BMW,
Mercedes, Porsche und Volkswagen sind die
Aktienkurse rasant nach unten gerauscht,
MDAX Stand: 16.03.2022 DAX Stand: 16.03.2022 Continental in Euro Stand: 16.03.2022