Auch Bankaktien fliegen en masse aus den
Depots der Investoren und verlieren damit
besonders stark an Wert. Dabei hatten sich
die Papiere der Commerzbank und der Deutsche
12
Bank in der Hoffnung auf steigende Zinsen
eigentlich gut entwickelt in diesem Jahr.
Banken reagieren gewöhnlich besonders sensibel
auf Konjunkturprognosen. Allein in den
ersten beiden Wochen nach Kriegsbeginn fiel
der Bankindex EuroStoxx Bank so stark, wie
zuletzt beim Corona-Crash im März 2020.
Noch härter trifft es Institute, die über ein
vergleichsweise großes Engagement in Russland
verfügen, Beispiele sind die italienische
Hypovereinsbank-Mutter UniCredit, die
französische Société Générale und die österreichische
Raiffeisen Bank. Auf Sicht eines
Monats sind die Aktienkurse dieser drei ausländischen
Banken zum Teil mehr als 60 Prozent
eingebrochen.
Als wäre der anhaltende Ukraine-Krieg nicht
schon genug, schwebt auch noch das Gespenst
der Inflation über das Börsenparkett.
Die Europäische Zentralbank (EZB) steuert
trotz neuer Risiken für die Konjunktur auf
ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik zu.
Sie fährt ihre milliardenschweren Anleihekäufe
früher zurück als geplant und stellt deren
Ende für Sommer in Aussicht. Angesichts
der neuen Unsicherheiten für die Konjunktur
hatten etliche Volkswirte eigentlich damit gerechnet,
dass die EZB abwarten würde.
„Obwohl die Situation aktuell unübersichtlich
bleibt, haben die globalen Aktienmärkte
einen signifikanten Teil negativer Nachrichten
bereits in ihren Kurs eingepreist“, zeigt
sich Stephan trotzdem zuversichtlich. Gerade
europäische Titel haben mit einem Kurs-Gewinn
Verhältnis von 12,2 und gleichzeitig
tief negativen Realrenditen Aufholpotenzial.
Für langfristig orientierte und eher
risikoaffine Anleger dürften sie einen Blick
wert sein.
Wie immer gibt es aber auch schnelle Gewinner.
Von den geplanten Mehrausgaben für
Verteidigung profitiert die mittelständisch
geprägte deutsche Rüstungsindustrie wie
noch nie in der Geschichte der wiedervereinigten
Bundesrepublik.
Mit einem zeitweisen Kursanstieg auf bis
zu 180 Euro haben sich etwa die Papiere des
deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall innerhalb
weniger Tage verdoppelt. „Wir könnten
sofort anfangen zu produzieren“, sagt
Rheinmetall-Chef Armin Papperger. Eine
Projektliste habe das Unternehmen bereits erarbeitet.
Man könne die Auslastung der Produktion
deutlich erhöhen. Die Herstellung
von Panzermunition könne versechsfacht
werden, beim Schützenpanzer Puma stellt der
Konzern eine Lieferung von 229 Fahrzeugen
im Wert von knapp 3,7 Milliarden Euro in
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) in Euro Stand: 16.03.2022
Commerzbank in Euro Stand: 16.03.2022
Deutsche Bank in Euro Stand: 16.03.2022
Uniper in Euro Stand: 16.03.2022
Aktien & Märkte
Volkswagen in Euro Stand: 16.03.2022