DIE REZESSION WIRD
VON TAG ZU TAG
WAHRSCHEINLICHER
Erst schwand das Plus beim Wachstum und
nun sprechen Ökonomen bereits davon, dass
die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr auch
schrumpfen könnte. Der Grund liegt dabei
gar nicht bei jenen Unternehmen, die jetzt ihr
Russland-Geschäft stoppen und damit Umsatz
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verlieren. Vielmehr treiben Energiepreise,
erneute gestörte Lieferketten und die Inflation
den Volkswirten die Schweißperlen auf
die Stirn.
Die Erkenntnis sickert nur langsam durch.
Schließlich will niemand Panik verbreiten
und den ersten Stein werfen. Aber mit jedem
Tag wird klarer: Der Krieg, den Russland
gegen die Ukraine führt und die Sanktionen,
die der Westen daraufhin in Gang gesetzt
hat, schaden den Unternehmen in Deutschland
und der Volkswirtschaft hierzulande
massiv. Anfangs korrigierten die Ökonomen
nur ihre Wachstumsprognosen von mehr als
vier Prozent auf immerhin noch über drei
Prozent zurück. Inzwischen macht das „R“-
Wort die Runde: Rezession. Es könnte auch
in Deutschland zu einem Rückgang des
Bruttoinlandsprodukts kommen, der Messgröße
für das Wachstum der Wirtschaft. Dies
hätte drastische Folgen für Arbeitsmarkt,
Steueraufkommen, Schulden und jene Investitionen,
die sowohl der Staat wie auch die
Aktien & Märkte
BIP in Deutschland und im Euro-Raum
Veränderung zum Vorjahr in %
Prognosezeitraum 1
2014 2016 2018 2020 2022
−8
Deutschland (Reales BIP) Euro-Raum (Reales BIP) 2
Deutschland (Prognose JG 2020) Euro-Raum (Prognose JG 2020) 2
1 – Prognose des Sachverständigenrates. 2 – Prognose basiert auf saison- und
kalenderbereinigten Quartalswerten.
Quellen: Eurostat, Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen
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