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Reinhard Schlieker unter
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Euro
summierten sich allein im Januar
die globalen Zuflüsse in ETFs.
26.03.2022 USA Auftragseingänge
langlebige Güter
Februar
30.03.2022 USA BIP Q4/2021
(dritte Schätzung)
30.03.2022 DE Verbraucherpreisindex
(vorläufig) März
01.04.2022 USA Arbeitsmarktbericht
März
01.04.2022 EWU Inflation (HVPI)
Schnellschätzung
März
06.04.2022 DE Auftragseingangsindex
verarbeitendes
Gew. Februar
14.04.2022 EWU EZB, Ergebnis der
Ratssitzung.
Die Telekom beschäftigt an drei russischen
Standorten rund 2000 Mitarbeiter, die in
Netzentwicklung, im Softwarebereich und
anderer Telekommunikationstechnik und
Künstlicher Intelligenz versiert und entsprechend
nutzbringend tätig sind.
Während andere internationale Unternehmen
teils unter Inkaufnahme herber Einbußen
Russland verlassen haben, publikumswirksam,
versteht sich, ziert sich die Telekom. Die
Arbeit im Auftrag großer Kunden, beispielsweise
für die Mobilitätspläne des Bundesverkehrsministeriums,
würde definitiv unter
einer Schließung des Standorts etwa in St.
Petersburg leiden, womöglich müsste man
sogar den russischen Geheimdiensten wertvolle
Einsichten hinterlassen. Um zumindest
direkte Einflussnahme auszuschließen, hat
man die geschätzten russischen Mitarbeiter
schon einmal vom internen Telekom-Netz abgeklemmt.
Sie sollten durch Putins Geheimdienste
zumindest nicht erpressbar sein. Aber
wie man sein Geschäft dort rettet, um nicht
andernorts praktisch neu aufbauen zu müssen,
darüber wird wohl noch gerätselt.
Die öffentliche Meinung, soweit man sie in
den sogenannten Sozialen Netzwerken ablesen
kann, ist da weniger an Grautönen in
der Debatte interessiert. Die Telekom ist
unter Beschuss, weil sie in Putins Reich nicht
einfach einpackt und weiterzieht, da helfen
auch jene erwähnten Gesten gegenüber der
Ukraine und deren Bewohnern nichts. Obwohl
umgekehrt auch diese Signale in Moskau
wohl aufmerksam registriert werden und
jederzeit als Vorwand dienen können, die
Deutsche Telekom vor die Tür zu setzen und
ihre Vermögenswerte zu beschlagnahmen.
Null-Risiko-Politik kann man den Bonnern
mithin nicht vorwerfen. Und der Wert einer
hochentwickelten Infrastruktur dort ist
mit ein paar Funkturm-Milliarden hier nur
schwer aufzuwiegen.
Womöglich wird sich in naher Zukunft, jedenfalls
nachdem die Nebel des Krieges sich
verzogen haben werden, eine Vielzahl von
international agierenden Konzernen neue
Berechnungen einfallen lassen wollen oder
müssen. Was ist der Kostenvorteil, in einer
Diktatur produzieren zu lassen, was bringt
wirklich das schlagwortartige „Wandel durch
Handel“, wenn es nicht eine Schimäre ist;
und wo setzt man doch besser auf Teures,
aber in einer Demokratie recht nervenschonend
erwirtschaftetes Einkommen? Könnte
sein, dass viele Aktionäre am Ende mehr Verständnis
aufbringen werden für etwas schmalere
Gewinne, dabei aber sichere Investments.
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