Beliebtheit ist in Zeiten wie diesen ein echter
Segen, geht sie schließlich auch mit einer gewissen
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Preissetzungsmacht einher. Die Inflation
schlägt also nicht so durch, wie bei
unbekannteren Labels. Dem US-Portal Investopedia
nach hat Coca-Cola in den USA einen
Marktanteil von 44 Prozent. Unter den zehn
beliebtesten Getränken in den Vereinigten
Staaten gehören fünf zum Konzern um CEO
James Quincey.
Weltweit ist Coca-Cola mit über 3900 Produkten
in über 200 Ländern aktiv. Die bekanntesten:
Coca-Cola, Fanta, Mezzo Mix,
Sprite. Aber auch bekannte Mineral- und
Tafelwassermarken wie Apollinaris, Aquarius,
Dasani und Schweppes gehören zum Konzern.
Nicht zu vergessen auch die Smoothie-Marken
Innocent und Simply, sowie die Iso-Sportdrink
Marke Powerade. Dieses Produktportfolio
sucht seinesgleichen – und Coca-Cola baut
es beständig aus. „Durch zahlreiche Übernahmen
hat sich Coca-Cola in den vergangenen
Jahren in margenstarken neuen Segmenten
breiter aufgestellt“, analysiert die DZ-Bank.
„Mit dem Kauf des argentinischen Herstellers
AdeS avanciert der Gigant zum führenden Anbieter
bei Soja und anderen pflanzenbasierten
Milch-Alternativprodukten wie Hafer- oder
Mandelmilch in Süd- und Lateinamerika,
während er in Europa unter der Kernmarke
„innocent“ im Premiumsegment mit Hafer-,
Mandel- und Haselnuss-Milchprodukten dem
Marktführer Alpro Konkurrenz machen will.“
Für Aufsehen sorgte auch die Übernahme der
britischen Kaffeehaus-Kette Costa Coffee, mit
4.000 Filialen hinter Starbucks die weltweite
Nummer zwei, im Jahr 2019.
Analysten loben Portfolio und
Preissetzungsmacht
Es ist dieses Produktportfolio und die damit
einhergehende Preissetzungsmacht, die einige
Analysten im gegenwärtigen Marktumfeld als
besonders wertvoll erachten. GoldmanSachs-
Analystin Bonnie Herzog lobte den Konzern
diesbezüglich in ihrer jüngsten Studie und
hob das Kursziel von 58 auf 60 US-Dollar an.
Auch RBC-Analyst Nik Modi erhöhte seine
Schätzungen von 64 auf 68 US-Dollar. Coca-
Cola sei im Vergleich mit der Konkurrenz besser
aufgestellt, um die steigenden Inflationsraten
auszugleichen. Analyst Kaumil Gajrawala
von der Credit Suisse glaubt entsprechend an
weitere Preiserhöhungen. Diese Fähigkeit von
Konsumgüterunternehmen wie Coca-Cola,
werde vom Markt unterschätzt.
Was dem US-Konzern ebenfalls zugute
kommt, ist das vorläufige Ende größerer Lockdowns
in den USA und Europa und die Rückkehr
von Großveranstaltungen. Die Post-Corona
Erholung ist für den Getränkeriesen in
vollem Gange. Im letzten Quartal 2021 stieg
der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um zehn
Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn
sprang um zwei Drittel, auf 2,4 Milliarden
Dollar, nach oben. Es läuft also bereits
wieder sehr ordentlich für Coca-Cola. Dass
das Russland-Geschäft nun wegfällt ist bitter,
lässt sich aber wohl verschmerzen. Davon
einmal abgesehen gilt: Softdrinks, Wasser,
Kaffee trinken die Menschen auch in Krisenzeiten.
Eine Preiserhöhung fällt in diesem Segment
überdies nicht so sehr ins Gewicht, da
die Preise an sich klein sind und es an preiswerten
Konkurrenzprodukten auf gleicher Bekanntheitssebene
mangelt.
Qualität in der Krise
Die Coca-Cola-Aktie ist also eigentlich ein
klassische Krisen-Aktie, die jetzt ihre Qualitäten
ausspielen kann. Der Konzern ist im
Vergleich wenig anfällig gegenüber steigenden
Inflationsraten, trotzt steigenden Zinsen,
ist wenig abhängig von derzeit kritischen
Rohstoffen und in einer Rezession wären
seine Produkte wohl eher bei den letzten, auf
die Verbraucher verzichten würden. Die Dividende
stieg in diesem Jahr zudem schon das
60. Mal in Folge. Trotz des rasanten Kursanstiegs
liegt die Ausschüttungsquote immer
noch bei respektablen 2,7 Prozent. Einzig das
KGV läuft mit einem erwarteten Wert von
27 für das laufende Jahr gerade etwas davon.
Der Kursanstieg hat ein paar Spuren hinterlassen.
Attraktiv bleibt die Aktie aber dennoch.
OG
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