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Krisen- und Inflationszeiten gilt die Immobilie
vielen als eine besondere Sicherheit,
das Wort vom „Betongold“ macht
wieder die Runde. Wohneigentum in
Deutschland ist daher auch 2021 deutlich
teurer geworden. Elf Prozent mehr
als ein Jahr zuvor, so hat das Statistische
Bundesamt errechnet, mussten Käufer
2021 im Schnitt für Wohnungen und
Häuser auf den Tisch legen. Im vierten
Quartal legten die Preise für Wohnimmobilien
mit 12,2 Prozent sogar so kräftig
wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr
zu. Insbesondere in den Speckgürteln der
großen Städte sind die Preise in Bewegung
geraten. Die Entwicklung zu mehr
Homeoffice während der Pandemie hat
die Nachfrage nach Wohnraum auf dem
Land zusätzlich angekurbelt. Viele wollen
sich womöglich auch vor steigenden
Zinsen noch schnell das günstige Geld
sichern und eine Immobilie zulegen.
München: 9732 Euro
für eine Bestandswohnung
Es gibt vier Orte in Deutschland, die
jeden Preisanstieg noch auf besondere
Weise toppen. Die beiden boomenden
Metropolen München und Frankfurt sowie
die beiden Sehnsuchtsorte Sylt und
Tegernsee erleben einen Immobilienhype
der besonderen Art.
In München mussten Käufer im vergangenen
Jahr für einen Quadratmeter
Wohnraum so viel bezahlen wie sonst
nirgends in Deutschland: im Schnitt
9732 Euro für eine Bestandswohnung. In
Frankfurt waren demnach 6586 Euro je
Quadratmeter fällig – erst danach folgen
alle anderen Metropolen, zum Teil mit
großem Abstand. Der bundesweit teuerste
Landkreis mit Quadratmeterpreisen
von 7977 Euro war 2021 der Landkreis
Nordfriesland, zu dem die Nordseeinsel
Sylt zählt. An zweiter Stelle ist Tegernsee,
Platz drei bis zehn der teuersten Landkreise
gehen ausschließlich an Kreise aus
dem Speckgürtel Münchens und aus den
Feriengebieten
des Alpenvorlandes.
Das Handelsblatt beschreibt Tegernsee
und Sylt als die beiden „Sehnsuchtsorte
der Reichen und Mächtigen“. Damit
vollzieht sich in Deutschland ein
München:
9732 Euro
pro Quadratmeter
für eine
Bestandswohnung
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