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Technologie, anderen Lieferketten, innovativen
Produkten, und auch mit einer neuen Kultur
der Anstrengung in unserer Marktwirtschaft.
Beim Thema Sicherheitspolitik haben
Sie sofort das große Bundeswehrprogramm
initiiert – und allseits Zustimmung
erfahren. Bei der Energiepolitik
tut sich Deutschland schwerer.
Wie nehmen wir das jetzt selbst in die
Hand? Manche sagen: Wieso lassen
wir die Atomkraftwerke nicht länger
laufen? Andere sagen: Kohlekraftwerke
sollten wir länger laufen lassen. Wie
stehen Sie dazu, was können wir wirklich
aus eigener Kraft mobilisieren, um
energieautarker zu werden?
Das Wort Energieautarkie verwende ich
nicht, weil ich das angesichts unseres Bedarfs
und unserer Lage für nicht realistisch
halte. Deshalb habe ich eine Doppelstrategie
vor Augen. Zum einen muss sich der
Energieimport ändern; statt Pipeline-Gas
aus Russland künftig LNG aus der ganzen
Welt, darum bauen wir jetzt rasch die
Terminals. Zugleich muss sich der Energie-
Import diversifizieren und sich zusehends
verlagern von fossilen Energieträgern hin
zu Wasserstoff und auch zu synthetischen
Kraftstoffen aus möglichst vielen Weltregionen.
Das ist der erste Strang der Doppelstrategie.
Der zweite Strang bezieht sich
dann auf unsere Energie-Erzeugungskapazitäten
mit Blick auf erneuerbare Energien.
Sie machen uns unabhängig und sind in
diesem Sinne Freiheitsenergien. In diesem
Bereich können wir noch schneller werden.
Das ist eine Frage von Planungs- und Genehmigungsverfahren,
noch nicht mal von
öffentlicher Förderung. Wir haben außerdem
auch Reserven bei den Rohstoffen, die
wir bislang nicht genutzt haben.
Was genau meinen Sie damit?
Um es klar zu sagen: Ich halte die Festlegung
im Koalitionsvertrag, dass wir in der
„Wir haben eine
Steuerentlastung
hinbekommen
– das hätte ich
nicht gedacht.“
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