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höchstpersönlich – und zwar mit seinem aus
den USA aus operierenden Unternehmen Viceroy
Research, das sich tief in die Bilanzen
der ins Visier genommen Unternehmen gräbt;
in der Hoffnung, etwas zu finden, das Widersprüche
belegt.
Schnell wachsender
Pandemie-Liebling
Sofina ist neben etablierten Unternehmen in
Startups und Venture-Capital-Fonds investiert.
Eines dieser Investments ist Perring zufolge
auch der Grund für seine Short-Position
auf Sofina, nämlich das indische digitale Bildungsunternehmen
Byju’s. Der Tech-Gigant
wurde 2011 von Byju Raveendran und Divya
Gokulnath gegründet und war ein Pandemie
Liebling. Die Umsätze im Inland explodierten,
als Millionen von eingeschlossenen
Schülern, besorgten – und berufstätigen –
Eltern die Online-Lerndienste in Anspruch
nahmen. Auch Investoren stürzten sich auf
das Unternehmen, und Byju‘s ging auf Einkaufstour,
um neue Märkte und Programme
in sein Angebot aufzunehmen. Seit Januar
2021 hat Byju‘s mindestens 2,6 Milliarden
Dollar in Bildungsunternehmen investiert,
finanziert durch 2 Milliarden Dollar, die in
den vergangenen zwei Jahren von Großinvestoren
wie Blackstone, UBS und dem Staatsfonds
ADQ aus Abu Dhabi aufgebracht wurden.
Zuletzt kaufte die Byju‘s-Tochter Great
Learning im Mai das singapurische Unternehmen
Northwest Executive Education für
geschätzte 100 Millionen Dollar. Eine neue
Finanzierungsrunde im März ließ die Bewertung
des Unternehmens auf 22 Milliarden
Dollar ansteigen. Laut öffentlicher Quellen
zählt Byju‘s 115 Millionen Kunden.
Perring glaubt diese Wachstumsstory nicht
uneingeschränkt; er misstraut den öffentlichen
Zahlen. „Sie betrügen die Leute in
Indien“, ist sich der Shortseller sicher. „Sie
verbuchen Umsätze mit Tablets, die sich die
Leute gar nicht leisten können“. Deshalb sei
Der Shortseller
Perring verdient
Geld, wenn
Kurse auf Talfahrt
gehen.
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