Aktien & Märkte
WIE RUSSLANDS
UNKONVENTIONELLE
GELDPOLITIK DEN WESTEN
VERZWEIFELN LÄSST
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Anfang März, wenige Tage nach Russlands
Überfall auf die Ukraine, twitterte der deutsche
Finanzminister Christian Lindner: „Der
Rubel fällt, russische Unternehmenskurse
brechen ein.“ Die ersten EU-Sanktionspakete
in Richtung Kreml waren zu diesem
Zeitpunkt verabschiedet, der Ausschluss bestimmter
Banken aus dem internationalen
Zahlungssystem Swift beschlossen, Russlands
Devisen größtenteils eingefroren. Allmählich
kehrten auch immer mehr westliche
Unternehmen Russland den Rücken zu. Geschäftssparten
wurden abgestoßen, Fabriken
aufgegeben, Produktverkäufe bis auf weiteres
eingestellt. Die EU, die Vereinigten Staaten,
die westliche Wertegemeinschaft als solche,
schien Erfolg zu haben mit ihrer Sanktionsstrategie,
die Russland in die Isolation bis
hin zum Staatsbankrott treiben sollte. Der
Rubel ging zwischenzeitlich tatsächlich in
die Knie.
Doch dann plötzlich die Kehrtwende. Die
westlichen Sanktionen wurden stärker und
ausgeweitet, Experten sagten schon Hyperinflation
und einen dauerhaften Wertverfall der
Der Rubel steht so hoch wie seit
sieben Jahren nicht mehr. Das
drückt die Inflation und beruhigt
das russische Volk. Zentralbankchefin
Elwira Nabiullina
findet immer wieder Antworten
auf die Sanktionen aus Europa
und den USA.
Russische Inflationsrate Stand: 14.06.2022