Lebensart
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Die Pandemie, der Ukraine-Krieg, die Inflation
– düstere Zeiten, wie fein sind da Ablenkungen
der leichten Musen. Die Sehnsucht
nach dem Sevilla im Leben ist groß.
Von Wuhan und Moskau hat man wirklich
genug. Und so buchen die Deutschen zu
Pfingsten massenhaft Reisen in all die Sevillas
dieser Welt. Wie schön auch, dass der
Fußball ausgerechnet in Sevilla ein Europacup
Endspielspektakel vom Feinsten bot.
Mit einem romantisch spielenden deutschen
Eintracht-Sieger gar. Und nun zieht auch
die Hochkultur die Fahne Sevilla demonstrativ
hoch. Die Salzburger Festspiele haben
die spanische Stadt der Lebensfreude zum
zentralen Thema gemacht.
Mehr als 150 Opern spielen in Sevilla,
sagt Cecilia Bartoli.
Seit zehn Jahren leitet die italienische Mezzosopranistin
die Salzburger Pfingstfestspiele
und läßt nun den warmen Sommerwind
Sevillas musikalisch an der Salzach entlang
wehen. Gioacchino Rossinis “Barbiere
SALZBURG
MACHT AUF
KLIMBIM
Rolando Villazón macht aus
Rossinis Barbier von Sevilla bei den
Salzburger Pfingstfestspielen eine
Kino-Klamauk-Parade. Das
Publikum ist erheitert – in
Kriegszeiten eine schöne, aber
merkwürdige Sache.
Rebeca Olvera (Berta), Cecilia
Bartoli (Rosina), Philharmonia
Chor und Statisterie der Salzburger
Festspiele.