Aktien & Märkte
MANPOWER,
RANDSTAD UND CO.:
NICHTS ALS ARBEIT
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Es geht auch, aber nicht nur, um Zeitarbeit.
Also die Organisation von Aushilfen,
Handwerkern bei Projekten, ums
Einspringen bei Engpässen. Eigen ist der
Branche der privaten Arbeitsvermittler,
dass sie oftmals Fachkräfte für Bürotätigkeiten,
kaufmännische Berufsfelder und
Techniker mit Unternehmen zusammenbringen,
die jene hin und wieder als „Leiharbeiter“
herabgesetzten Leute nach kurzer
Zeit übernehmen und behalten. So gesehen
natürlich volkswirtschaftlich eine nützliche
Vermittlerrolle. Fast wie in den sechziger
Jahren mutet die Kritik an, die Zeitarbeitsfirmen
betrieben eine Art Menschenhandel
und betätigten sich als Lohndrücker.
In manchen Kreisen hat sich das Bild wohl
erhalten, obwohl selbst die Gewerkschaften
inzwischen nicht mehr „Ausbeuter“ rufen,
wenn ein privater Arbeitsvermittler naht.
Sogar die staatliche Bundesagentur für
Arbeit hat sich im Laufe der Jahre von den
Privaten einiges abschauen können.
Dieser Tage berichtet einer der größten Anbieter,
das Unternehmen Manpower, gegründet
1948 in Milwaukee in den USA,
von ungekannter Nachfrage nach Arbeitskräften
– sowohl auf Zeit als auch dauerhaft.
Die Aktie von Manpower hat trotz
der guten Aussichten keinen Höhenflug
angetreten – sie notiert an der New Yorker
Stock Exchange bei rund 78 Dollar; Mitte
Februar hatte man ein Hoch bei 115 Dollar
Schliekers Börsenjahr
Während die rätselhafteste
Frage des Arbeitsmarktes
dieser Tage – nämlich:
Wo sind sie nur alle
hin? – die Gemüter
beschäftigt, gibt es
natürlich die Unternehmen
am Rande des üblichen
Börsengeschehens, die
nun ihre große Stunde
kommen sehen.
Deren Aktionäre irgendwie
noch nicht. Aber das kann
eine gute Gelegenheit sein.
SCHLIEKER
erreicht. Also eine Spekulation auf künftige
Erträge – wenn es denn gelingt, Arbeitssuchende
und Firmen zusammenzubringen.
In mehr als 3000 Niederlassungen und
rund achtzig Ländern dürfte die Expertise
jedenfalls reichen – so betreibt Manpower
bereits eine Vielzahl von spezialisierten
Tochterunternehmen für besondere Berufsfelder,
etwa medizinische Berufe.
Der unmittelbare Erfolg könnte beim
Drittgrößten der Branche vor allem davon
abhängen, ob es gelingt, gesuchte Fachleute
auch aus dem Privatleben zurückzuholen.
Im Zuge der Corona-Pandemie und den
Verwerfungen in allen Industriestaaten
haben viele Berufstätige schlicht aufgegeben:
Früherer Ruhestand, Rückzug in die
Familie bei gesichertem Lebensunterhalt,
Verringerung der Stundenzahl am Arbeitsplatz
sind nur einige der Gründe, warum
plötzlich, so scheint es, und unerwartet
Lücken entstehen, die Unternehmen nur
schwer füllen können. Und insbesondere
geringfügig Beschäftigte verzichten mitunter
auf das zusätzliche Haushaltseinkommen,
wenn die Arbeitsbedingungen sich
aufgrund äußerer Umstände verschlechtern,
wie dies etwa im Dienstleistungssektor
während der Pandemie der Fall war,
und teils noch ist. Schließlich setzen die
Personaldienstleister auf eine baldige weitgehende
Normalisierung des Alltags, was
der Motivation potentieller Mitarbeiter