ZITAT DES MONATS
„Der
Krieg wird
auch an die Tür
der Deutschen
klopfen.“
APHRORISMUS DES MONATS
Es ist förderlich für
die Gesundheit
deshalb beschließe ich,
glücklich zu sein.
9
Reale Renditen in
verschiedenen Zeiträumen
in Prozent pro Jahr
Reale Renditen in
verschiedenen Zeiträumen
in Prozent pro Jahr
Reale Renditen in
verschiedenen Zeiträumen
in Prozent pro Jahr
Anlageklass
1 Aktien Welt (MSCI World)
2 Deutsche Aktien (Dax)
3 Gold
4 Deutsche Staatsanleihen (Rex)
5 Deutsche Staatsanleihen 1-jährig
6 Euro-Staatsanleihen
7 Euro-Staatsanleihen inflationsgeschützt
REISE INS
UNGEWISSE
20
10
0
20
10
0
1 (Inflation: 5,0%) (Inflation: 2,8 %) (Inflation: 2,5 %)
4 4 7
4 4 7
70er 80er 90er 00er
(Inflation: 1,6 %)
4 4 7
5 4 10er
(Inflation: 1,3 %)
20er
(Inflation: 3,9 %)
70er bis heute
(Inflation: 2,7 %)
1 2
3
4
5
5
5
5
6
6 6
4 5
5
5 4
7 7
4
4
3
3
3
3
3
3
2 2
2
2
2
2
1
1
1
1 1
1
(Inflation: 5,0%) (Inflation: 2,8 %) (Inflation: 2,5 %)
Die Inflation trifft Sparer in Zeiten niedriger
Zinsen besonders hart. Die Verzinsung auf
dem Sparkonto und die Inflation ergeben
zusammen den Realzins, also die „echte“
Verzinsung. Liegen die Zinsen bei 1 Prozent
und die Inflation ebenfalls bei 1 Prozent, ist
der Realzins 0 P rozent. Die Kaufkraft des
Vermögens bleibt dann erhalten. Sind die
Zinsen aber bei 0 Prozent und die Inflation
bei 6 Prozent, liegt der Realzins bei minus
6 Prozent. Das Vermögen verliert mit der
Zeit an Wert. In der Vergangenheit gab es
Inflationsschutz vor allem mit Aktien oder
Gold, zeitweise aber auch mit Anleihen. Um
sich für die Zukunft gut aufzustellen, empfiehlt
sich eine Mischung aus verschiedenen
Anlagen.
Quelle: Finanztest
Stand: Juni 2022
Reale Renditen in
verschiedenen Zeiträumen
in Prozent pro Jahr
Anlageklass
1 Aktien Welt (MSCI World)
2 Deutsche Aktien (Dax)
3 Gold
4 Deutsche Staatsanleihen (Rex)
5 Deutsche Staatsanleihen 1-jährig
6 Euro-Staatsanleihen
7 Euro-Staatsanleihen inflationsgeschützt
20
10
0
70er 80er 90er 00er
(Inflation: 1,6 %)
10er
(Inflation: 1,3 %)
20er
(Inflation: 3,9 %)
1 2
3
4
5
5
5
6
6 6
4 5
5
5 4
7 7
3
3
3
3
3
2 2
2
2
2
1
1
1
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(Inflation: 5,0%) (Inflation: 2,8 %) (Inflation: 2,5 %)
Anlageklass
1 Aktien Welt (MSCI World)
2 Deutsche Aktien (Dax)
3 Gold
4 Deutsche Staatsanleihen (Rex)
5 Deutsche Staatsanleihen 6 Euro-Staatsanleihen
7 Euro-Staatsanleihen 20
10
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70er 80er 90er 00er
(Inflation: 1,6 %)
10er
(Inflation: 1,3 %)
1 2
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4
5
5
6 6
4 5
5
4 7
4
3
3
3
3
2 2
2
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Anlageklass
1 Aktien Welt (MSCI World)
2 Deutsche Aktien (Dax)
3 Gold
4 Deutsche Staatsanleihen (Rex)
5 Deutsche Staatsanleihen 1-jährig
6 Euro-Staatsanleihen
7 Euro-Staatsanleihen inflationsgeschützt
20
10
0
70er 80er 90er 00er
(Inflation: 1,6 %)
10er
(Inflation: 1,3 %)
20er
(Inflation: 3,9 %)
1 2
3
4
5
5
5
6
6 6
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7 7
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2
2
1
1
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1 1
(Inflation: 5,0%) (Inflation: 2,8 %) (Inflation: 2,5 %)
Kopf des Monats
Christine Lagarde
Die EZB-Chefin hat lange gezögert.
Jetzt leitet sie die Zinswende doch ein.
Obwohl die Inflationsrate in der Eurozone
davonläuft, vorerst aber nur mit
angezogener Handbremse.
In der Volkswirtschaft lässt sich der Leitzins in Abhängigkeit
von Arbeitslosenrate und Inflation mit
der sogenannten Taylor-Regel errechnen. In der
Euro-Zone müsste er danach aktuell bei 7,4 Prozent
liegen. Er liegt aber nicht einmal bei einem
Prozent, sondern nach wie vor bei null Prozent.
Das soll sich nun ändern. Die ewig zögernde
Christine Lagarde hat auf der EZB-Sitzung unter
der Woche eine Leitzinserhöhung auf 0,25 Prozent
für Juli angekündigt. Im September könnte
dann ein weiterer Zinsschritt nach oben erfolgen,
womöglich ein deutlicherer. Wie so oft in ihrer
Amtszeit ließ die EZB-Chefin vieles erneut im Ungefähren.
„Erwarten wir, dass die Zinserhöhung
im Juli unmittelbare Auswirkungen auf die Inflation
haben wird? Die Antwort lautet: Nein“, sagte
Lagarde. „Es ist kein Schritt, es ist eine Reise.“
Die Reise beginnt nun. Nach elf Jahren Niedrigzinsphase
könnte ein neues Zeitalter der Geldpolitik
anbrechen. Doch wie genau die Reise
aussehen soll, das erzählte Lagarde nicht. „Die
EZB wird sicherstellen, dass die Inflation auf zwei
Prozent sinkt“, sagte sie hingegen. Ein Satz, der
alles bedeuten kann und dessen Glaubwürdigkeit
mindestens in Frage steht. Schließlich gab
sich Lagarde vor wenigen Monaten auch noch
überzeugt davon, dass die steigenden Inflationsraten
nur ein sehr kurzfristiges Phänomen seien
und es keine geldpolitische Straffung brauche.
Getrieben von der Realität
Jetzt aber läuft der EZB auf einmal die Zeit davon.
Im Mai markierte die Inflationsrate im
Euro-Raum mit 8,1 Prozent ein Rekordhoch. Die
EZB selbst hat ihre Inflationserwartungen deshalb
nach oben geschraubt. Für das laufende Jahr
erwarten die Notenbanker nun im Schnitt eine
Teuerungsrate von 6,8 Prozent. Im März noch
hatte man mit 5,1 Prozent deutlich weniger prognostiziert.
2023 soll die Inflationsrate dann im
Schnitt noch bei 3,5 Prozent statt der bisher veranschlagten
2,1 Prozent liegen. Diese drastischen
Prognoseanpassungen waren es auch, die den
DAX zur Wochenmitte auf Talfahrt schickten.
„Die Anpassung der Inflationserwartung hat die
Börsen auf dem falschen Fuß erwischt“, sagte Thomas
Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners.
Die mickrige Zinserhöhung für Juli, kann schließlich
niemanden an der Börse verschreckt haben.
Im Vergleich zu den USA und Großbritannien
hat der Beschluss fast nur symbolischen Charakter.
Die realwirtschaftliche Entwicklung jedenfalls
dürfte der Geldpolitik der EZB weiter davonlaufen.
Für den Chefvolkswirt der Commerzbank,
Jörg Krämer, kommt die Zinserhöhung zu spät
und fällt zu niedrig aus. „Durch dieses Zögern
riskiert sie, dass die Inflationserwartungen der
Bürger weiter steigen und sich die hohe Inflation
dauerhaft festsetzt.“Viertel-Prozentpunkt-Schritte
würde den aktuellen Herausforderungen mit
Blick auf die Inflation nicht gerecht, so Krämer.
Ifo-Chef Clemens Fuest ist ähnlicher Meinung.
„Es war nicht akzeptabel, dass die EZB
bei einer Inflation von 8 Prozent bis heute
an Negativzinsen und Anleihenkäufen festgehalten
hat“, so Fuest auf der Ifo-Jahresversammlung
in München: „Die Geldpolitik
ist zu spät dran, daran besteht kein Zweifel.“
Jetzt begibt sich Europas Geldpolitik also offenbar
auf eine Reise. Sich dabei nur am
Steuer festzuhalten, wird für Christine Lagarde
auf Dauer kaum reichen. Oliver Götz
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko
Voltaire
(1694–1778)
Realzins der letzten Jahrzehnte
Quelle: Finanztest 2022
Foto © picture alliance / ANP | Sem van der Wal