dem Telekom-Börsengang 1996. Mit einer
Marktkapitalisierung von 75 Milliarden Euro
ist Porsche an der Börse von Beginn an mehr
wert als die Premiummarken Mercedes-Benz
und BMW, die auf einen Börsenwert von 58
und 47 Milliarden Euro kommen.
Der Börsengang von Porsche ist also der erwartete
Erfolg geworden. Zumindest für den
VW-Konzern, der durch den IPO 9,4 Milliarden
Euro einnimmt. Und nicht zuletzt für
die Familie Porsche/Piëch, die nun 25 Prozent
plus eine Stammaktie an der Porsche AG
über die Holding Porsche SE hält. Während
Anleger nur stimmrechtlose Vorzugsaktien
erwerben können, hat die Unternehmerfamilie
nun eine Sperrminorität und kann wichtige
Entscheidungen bei Porsche forcieren
oder blockieren. Über die Porsche SE hält
Porsche/Piëch zudem 53 Prozent an VW. Ihr
Einfluss also steigt durch den Porsche-IPO
weiter, während Porsche nicht unabhängig
von der Konzernmutter geworden ist.
Besonders anlegerfreundlich ging der Porsche
Börsengang deshalb nicht vonstatten,
was Experten aber bereits weit im Voraus bemängelt
hatten. Dass der Börsengang trotzdem
und inmitten des wohl schwierigsten
Marktumfeldes seit der globalen Finanzkrise
2008 so erfolgreich über die Bühne ging, ist
deshalb umso höher zu bewerten. Doch für
Anleger zählt nicht die Gegenwart, sondern
vielmehr die Zukunft. Ob der Börsengang
von Porsche auch für sie ein Erfolg wird,
muss sich erst noch zeigen. Die vielleicht
Die Stuttgarter
bauen nicht wie
Ferrari für die
Superreichen,
sondern für die
reiche Masse.
Das vergrößert
die Zielgruppe.
Foto © picture alliance/dpa | Fabian Sommer
Volkswagen in Euro Stand: 28.09.2022
Gelassen und fokussiert: Oliver Blume hat Porsche
an die Börse geführt und damit schon jetzt Geschichte
geschrieben.
9