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Geld (rein) online anlegen: Diese Möglichkeiten gibt es

Die Digitalisierung hat in der Finanzwelt schon vor einiger Zeit Einzug gehalten, doch in den letzten Jahren haben digitale Technologien für weitere Entwicklungen und Möglichkeiten gesorgt. Statt dem Gang zum Finanzberater oder Versicherungsfachmann gibt es Informationsangebote nun auch im Internet. Gleichzeitig wachsen die Optionen, online auch direkt Geld anzulegen oder zu investieren.

Die Digitalisierung hat in der Finanzwelt schon vor einiger Zeit Einzug gehalten, doch in den letzten Jahren haben digitale Technologien für weitere Entwicklungen und Möglichkeiten gesorgt. Statt dem Gang zum Finanzberater oder Versicherungsfachmann gibt es Informationsangebote nun auch im Internet. Gleichzeitig wachsen die Optionen, online auch direkt Geld anzulegen oder zu investieren.   

Ein großer Vorteil: Der Einstieg ist dabei in vielen Fällen bereits mit geringen Kapitalmengen möglich. Statt großer Aktienpakete oder Immobilien sind auch Kleininvestitionen mit niedrigem oder sogar ohne Startkapital und kleinen monatlichen Einzahlungen möglich.

Der zweite Vorteil: Die Digitalisierung unterstützt bestimmte Prozesse, die sich somit automatisieren lassen. Für Anleger und Ivestoren bedeutet dies, dass Zusatzkosten sehr niedrig gehalten werden können oder unter Umständen völlig wegfallen. Gerade Änderungen im Anlageportfolio sind dann oft leichter beziehungsweise günstiger möglich, sodass spontaner auf Schwankungen reagiert werden kann.  

Deutsche vorsichtig mit (innovativen) Geldanlagen

Ein Blick auf die letzte Erhebung des Bankenverbands zeigt, dass die Deutschen jedoch nach wie vor sehr zurückhaltend sind mit Finanzanlagen. Nur knapp die Hälfte der Befragten hat überhaupt Geld angelegt – ein Trend, der sich seit Jahren zeigt. „Handfeste“ Anlageprodukte wie Immobilien oder Edelmetalle stehen dabei nach wie vor hoch im Kurs. Viele gaben an, hier künftig vermehrt investieren zu wollen.

Dennoch wächst das Interesse auch an sogenannten Robo-Advisors. Vor allem jüngere und digitalaffine Generationen sind offener für die innovativen Anlagemöglichkeiten. Auch hier sind die niedrigschwelligen Einstiegsmöglichkeiten ein wichtiges Kriterium. Verschiedene Anwendungen sind einfach verständlich aufgebaut und der Online-Bereich bietet dabei vielfältige Möglichkeiten, um den Start zu erleichtern. Wir stellen einzelne davon vor.   

Möglichkeit 1: Online-Trading

Beim Online-Trading ist das Handeln direkt online über den Computer oder eine App auf den Finanzmärkten möglich. Es können quasi in Echtzeit verschiedene Finanzinstrumente gekauft und verkauft werden, wobei kein persönlicher Kontakt zu einem Broker oder einer Bank notwendig ist. Stattdessen übernehmen die entsprechenden digitalen Handelsplattformen und Anwendungen diesen Schritt. Anleger genießen dabei zahlreiche Vorteile:

•    schnellere Transaktionen
•    geringere Transaktionskosten
•    größere Auswahl an Finanzinstrumenten
•    Überblick über zahlreiche Indikatoren und Tools
•    Ausführung der Trading-Entscheidungen quasi in Echtzeit
•    halbautomatisierte Trendlinien

Zudem steht den Tradern online eine große Auswahl an Wissen sowie Analysen zur Verfügung, um bessere Entscheidungen zu treffen und somit ihr Geld besser anzulegen. Das Trading stellt also eine moderne Form der Online-Geldanlage dar, muss allerdings selbständig aktiv gemanagt werden. Es bedeutet daher viel Aufwand und ein hohes Risiko, ebenso wie bei der klassischen Geldanlage in Aktien auch.

Wer sich das notwendige Wissen aneignet, kann durchaus hohe Gewinne erzielen. Es gibt zudem immer mehr hauptberufliche Trader, die von ihrer Geldanlage leben können, wie das bei klassischen Anlageformen wie einem Bankkonto heutzutage kaum denkbar wäre.

Doch das Online-Trading als Laie und eine falsche Entscheidung kann schnell dazu führen, dass die Ersparnisse unwiederbringlich verloren sind. Es ist daher weder als klassische noch als einzige Anlageform zu empfehlen. Wer jedoch bereit ist, den entsprechenden Aufwand zu treiben, der kann einen Betrag investieren, auf welchen er im Notfall auch verzichten könnte.

Das Online-Trading ist also eine gute Möglichkeit, um das eigene Portfolio durch diese Form der Online-Geldanlage zu ergänzen. Darüber hinaus kann es auch als Lerninstrument genutzt werden. Da das Traden auch mit relativ kleinen Summen möglich ist, lassen sich dabei wertvolle Erkenntnisse sammeln und der Einstieg in die Funktionsweisen der Märkte kennenlernen.

Möglichkeit 2: P2P-Kredite

Durch die neuen Online-Möglichkeiten haben in den vergangenen Jahren auch immer mehr Menschen auf Peer-to-Peer-Kredite gesetzt. Eine Investition von Privatpersonen an Privatpersonen also, die natürlich mit entsprechenden Zinsen zurückgezahlt werden. Auch ähnliche Modelle wie Mikrokredite an Unternehmer erfreuen sich steigender Beliebtheit, wobei dabei weniger der Gewinn im Fokus steht als die Wohltätigkeit – weshalb diese vor allem an Entwicklungs- und Schwellenländer vergeben werden.

An Vorteilen mangelt es diesem Modell jedenfalls nicht, schließlich lassen sich dadurch deutlich höhere Renditen erzielen, als das derzeit auf klassischen Wegen möglich ist. Zudem können diese Kredite heutzutage über entsprechende Plattformen ganz einfach online vergeben werden und dabei kommt auch noch das gute Gefühl auf, jemandem geholfen zu haben.

Ganz ohne Risiko geht es aber auch bei den Online-P2P-Krediten nicht. Dieses mag zwar geringer sein als jenes beim Trading, dennoch sind auch Nachteile zu befürchten. Denn das noch vergleichsweise neue Modell hat bislang keine nennenswerte Krise durchlebt – und genau deshalb weiß nun, angesichts der Corona-Krise, niemand genau, welche Auswirkungen diese auf die P2P-Kredite haben wird. Die Investoren müssen also mit einem gewissen Ausfallrisiko rechnen, was auch außerhalb solcher Ausnahmesituationen gilt, aber natürlich aktuell umso mehr.

Sobald die Krise aber überstanden ist, dürften viele neue Erkenntnisse gewonnen sein und dann stehen die Chancen gut, dass die P2P-Kredite weiterhin eine attraktive Online-Geldanlage darstellen.

Auch hier gilt es aber natürlich, das Risiko zu streuen. Auch hier hilft die Digitalisierung weiter. Neue Plattformen bündeln die Anlagemöglichkeiten, sodass nicht das gesamte geplante Geld in (einzelne) P2P-Kredite gesteckt wird sondern anteilsmäßig in mehrere aufgeteilt wird. Dadurch vermindert sich das Risiko, wenn ein Kredit eben nicht zurückgezahlt wird.

Möglichkeit 3: Kryptowährungen

Im wahrsten Sinne des Wortes „online“ angelegt wird das Geld bei Kryptowährungen. Der Bitcoin-Hype ist erst wenige Jahre her und hat einige Menschen unglaublich reich gemacht. Doch seither ist es still geworden um die digitalen Währungen. Nun gehen allerdings einige Experten davon aus, dass die Corona-Krise zu einem neuen Boom von Bitcoin und Co führen könnte.

Dennoch scheint aktuell unklar, wie die Zukunft der virtuellen Währungen aussieht. Einige gehen davon aus, dass diese eines Tages vorherrschend sein und klassische Währungen ablösen werden. Andere sehen in ihnen nur einen kurzweiligen Trend ohne langfristigen Wert. Auch bei den Kryptowährungen kann also nicht von einer sicheren Geldanlage gesprochen werden. Zudem brauchen Anleger auch hier ein gewisses Know-how rund um die verschiedenen Arten und die besondere Funktionsweise der digitalen Währungen, um in diese investieren und mit ihnen handeln zu können.

Auch hier gilt also: Wer bereit ist, sich dieses Wissen anzueignen und ausreichend Zeit zu investieren, findet mit Kryptowährungen durchaus eine sinnvolle Online-Geldanlage. Allerdings sollte diese ebenfalls eher als Ergänzung zum Portfolio angesehen werden, anstatt einen zu großen Part auszumachen. Denn dafür ist die zukünftige Entwicklung aktuell noch zu unsicher und einige Kryptowährungen könnten derzeit überbewertet sein, sprich in absehbarer Zeit an Wert verlieren.

Möglichkeit 4: Fremdwährungen

Wenn also Sicherheit stattdessen das Motto ist, können auch bei einer Online-Anlage wieder klassische Optionen ins Spiel kommen – so etwa die Anlage in Fremdwährungen. Dies existiert nach wie vor bevorzugt in Form eines Festgeldkontos mit fixierter Verzinsung und überzeugt durch eine hohe Sicherheit.

Heute kann ein Fremdwährungskonto mit wenigen Klicks überall auf der Welt eröffnet werden. So einfach war das vor wenigen Jahren noch kaum denkbar. Der Vorteil: Während die Zinsen für Geldeinlagen hierzulande immer noch auf einem Rekordtiefstand verharren, sind in anderen Ländern durchaus noch attraktive Zinsen möglich – vor allem bei Festgeldkonten in der entsprechenden Fremdwährung.

Wichtig ist hierbei, sich vorher umfassend mit den steuerlichen Richtlinien zu befassen. Ob und in welcher Höhe Steuern auf die Zinserträge anfallen, beziehungsweise ob diese rückerstattet werden können, unterscheidet sich je nach Land sehr stark. Vor einer Anlage sollte deshalb geprüft werden, wie stark sich dies auf mögliche Gewinne auswirkt.

Fazit: Rein online anlegen – sinnvoll oder nicht?

Auch online gibt es heutzutage also viele verschiedene Möglichkeiten für eine Geldanlage. Allerdings unterscheiden sich die Grundprinzipien kaum von klassischen Modellen. Es gilt also: Je höher das Risiko, desto größer sind mögliche Gewinne, aber auch Verluste. Je sicherer das Geld hingegen angelegt wird, umso kleiner bleibt die Rendite.

Zudem sollte das Vermögen gestreut werden. Es rein online anzulegen, kann dabei durchaus sinnvoll sein, allerdings eben nur, wenn es auf verschiedene der vorgestellten Anlageformen aufgeteilt wird. Empfohlen wird jedoch ein Mix aus klassischen und Online-Modellen für ein sicheres und dennoch möglichst rentables Portfolio.