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Was läuft da zwischen PayPal und dem Bitcoin?

Paypal steigt in den Markt für Kryptowährungen ein und erlaubt damit zukünftig das Kaufen, Verkaufen und Halten von Bitcoins. Damit ist der Zahlungsdienstleister nicht der erste, aber eines der größten Unternehmen, die sich für digitale Währungen öffnen. Was hat Paypal vor?

Paypal akzeptiert bald auch Kryptowährungen. Welche Strategie verfolgen die Amerikaner? (Foto: Shutterstock)

Paypal steigt in den Markt für Kryptowährungen ein und erlaubt damit zukünftig das Kaufen, Verkaufen und Halten von Bitcoins. Damit ist der Zahlungsdienstleister nicht der erste, aber eines der größten Unternehmen, die sich für digitale Währungen öffnen. Was hat Paypal vor?

Eine Analyse von Vontobel

Paypal, einer der größten Zahlungsdienstleister der Welt, gilt als großer Profiteur dieses Jahres. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Umsatz des Konzerns im zweiten Quartal um 22 Prozent und das Zahlungsvolumen sogar um 29 Prozent. Zurückzuführen ist dies auf eine erhöhte Anzahl von Online-Geschäften und Kontaktfreien Bezahlungen, aufgrund der Folgen der Corona Pandemie. Neues Wachstum im Zahlungsvolumen könnte nun durch die Öffnung der Zahlungsdienstleistung für Kryptowährungen kommen.

Einkaufen und bezahlen mit Bitcoin und Co.

Ab Frühjahr 2021 soll es, zunächst exklusiv für US-Bürger, möglich sein, die Kryptowährungen Bitcoin, Bitcoin Cash, Litecoin und Ethereum für Zahlungen zu benutzen. Auch die Aufbewahrung soll möglich sein. Damit kommt die Paypal App einem Wallet gleich, welches zur Aufbewahrung digitaler Währungen benötigt wird. Auch bieten Zahlungsdienstleister wie Square Inc. und die Trading App Robin Hood diese Möglichkeiten ebenfalls an. Der Unterschied zu Paypal ist jedoch, dass der Zahlungsdienstleister weltweit verbreitet und als Zahlungsmethode bereits etabliert ist. 325 Millionen aktive Konten, davon 21 Millionen in Deutschland mit einem Transaktionsvolumen von 222 Milliarden US-Dollar sprechen da für sich. Händler die diese neuen Währungen nutzen möchten, sollen jedoch nicht unbedingt in der gleichen Währung ausgezahlt werden. Da Bitcoin und Co eine hohe Volatilität aufweisen soll zunächst der Gegenwert in einer herkömmlichen Währung, wie z.B. US-Dollar zur Verfügung stehen.

Vorbereitung auf digitale Währungen

Nach Angaben von Dan Schulmann, CEO von Paypal dient die Öffnung der Plattform für Kryptowährungen dem strategischen Ziel sich auf digitale Währungen von Staaten und Unternehmen vorzubereiten. Als Beispiel dient die von Facebook entwickelte digitale Währung Libra. Doch auch die Europäische Zentralbank denkt mittlerweile laut über einen digitalen Euro nach. Mitte 2021 dürfte die Entscheidung fallen, ob ein solches Projekt durchgeführt wird. Entschieden wird dabei auch auf welcher technologischen Basis der „E-Euro“ beruhen könnte. Dabei kann entweder die beim Bitcoin bereits angewandte Blockchain Technologie zum Tragen kommen oder eine Art Wertgutschrift der entsprechenden Token. Bis es zu einer Umsetzung kommt, dürften allerdings noch einige Jahre vergehen. Andere Länder sind da schon weiter. So arbeitet die chinesische Regierung bereits seit 2014 an einem digitalem Renminbi. Dieser wird momentan bereits in einigen chinesischen Städten getestet und soll zu den olympischen Winterspielen 2022 in Peking an Touristen ausgegeben werden. Ebenfalls prüft bereits die schwedische Reichsbank den „E-Krona“, da schon heute über 80 Prozent der Schweden mit EC- oder Kreditkarte bezahlen.

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