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Was Sie über CFD-Broker wissen sollten

Wer CFDs handeln will, braucht Zugang zum Markt, und der wird – anders als bei Aktien, Optionsscheinen oder Futures – von einem CFD-Broker zur Verfügung gestellt. Viele Anfänger unterliegen dem Trugschluss, bei CFDs handele es sich um Wertpapiere, die an der Börse gehandelt werden. Doch dem ist nicht so, selbst wenn inzwischen Bemühungen im Gange sind, für CFDs einen zentralen Handelsplatz zur Verfügung zu stellen.

BÖRSE am Sonntag

CFDs besitzen zwar einen Basiswert, das „Underlying“, der an der Börse gehandelt wird. Der Wert des CFDs wird jedoch von den Systemen des Brokers ausgerechnet. So entsteht ein neues Produkt, das nur bei diesem Broker gehandelt werden kann. Das erklärt auch die unterschiedlichen Namen. Heißt der Deutsche Aktienindex beispielsweise „DAX“ und gehört urheberrechtlich der Deutschen Börse AG, so heißt das CFD bei CMC Markets „German 30“. Der Wert sollte dem des DAX entsprechen, da versucht wird, ihn dem Index anzupassen.

Nun finden mehr und mehr Anbieter Gefallen am Kampf um die Gunst der Kunden, und die Liste der CFD-Broker wird zunehmend unübersichtlicher. Wir gehen deshalb an dieser Stelle einigen grundlegenden Fragen nach, die für die Auswahl des richtigen Brokers wichtig sein können.

Anmeldung

Die Anmeldung beim Broker ist zunächst einmal kostenlos. Dazu benötigen Kunden aus Deutschland lediglich die Anmeldeunterlagen, die der Broker gerne zusendet. Durch Teilnahme am Post-IDVerfahren wird sichergestellt, dass die Daten des Kunden korrekt sind. Doch noch ist das so erstellte Konto leer.# Um Traden zu können bedarf es meistens einer Mindesteinlage im Handelskonto. In diesem Punkt unterscheiden sich die Anbieter. Während CMC Markets z.B. 500 Euro erwartet, bevor der Kunde den ersten CFD-Trade ausführen kann, erlaubt RBS Marketindex (ehemals ABN AMRO) eine beliebig kleine Summe. Auch IG Markets schreiben keine Mindesteinlage vor. Auf der anderen Seite müssen Kunden bei X-Trade Brokers, flatex oder beim Hanseatic Brokerhaus mindestens 1.000 Euro einzahlen. Bei E*Trade oder WHSelfInvest sind es sogar 2.500 Euro.

Kosten

Die Kosten teilen sich auf Spread, Kommission und Finanzierungskosten auf. Jedes CFD-Angebot besitzt zwei Preise, wie man es auch von der Börse gewöhnt ist. Dabei müssen diese jedoch nicht mit den Börsenwerten übereinstimmen. Die Umrechnung und den Betrieb der Infrastruktur lassen sich CFD-Broker etwas kosten. Die Kunden müssen dies oft mit größeren Spreads bezahlen. So hat sich bei vielen ein Abstand von zwei Punkten für liquide Indizes wie den DAX eingebürgert. Bei einem Index wie dem Dow Jones sind es schon vier Punkte. Zum Vergleich: Ein DAX-Future hat einen Spread von 0,5 Punkten, der Dow Jones- Future hat zwei Punkte. Beide haben einen höheren Hebel. Das derzeit niedrigste Angebot hat RBS Marketindex mit einem Spread von einem Punkt beim DAX.

Die Finanzierungskosten zerfallen in die Anzahlung, die man für den Handel hinterlegen muss, im Fachjargon „Margin“ genannt, und einen Zins, der anfällt, falls die Position über Nacht gehalten wird. Lange Zeit war der Standard für Index-CFDs 1%, d.h. beim Handel eines DAX-CFDs bei einem Indexstand von 6.000 Punkten sind lediglich 60 Euro im Kundenkonto gebunden. Der Rest des Kontos kann für weitere Trades verwendet werden. Es sollte an dieser Stelle jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass bei einem eingezahlten Betrag von 1.000 Euro nicht ohne Weiteres 16 CFDs gekauft werden können (16 x 60 Euro = 960 Euro). Bewegt sich die Position nämlich ins Minus, so muss immer noch genügend Geld auf dem Konto sein, um diese Bewegung zu finanzieren. Stellt der Broker fest, dass ein negatives Handelsergebnis den Kontostand übersteigen würde, so wird ein Teil der Position liquidiert.

Aktien-CFDs unterscheiden sich stark von Broker zu Broker, falls sie überhaupt angeboten werden. Während CMC Markets zwischen 3% und 20% Anzahlung verlangt, können es bei E*Trade zwischen 10% und 100% sein. In diesem Fall könnte man also auch die Aktie kaufen. Hinzu kommt bei Aktien eine Kommission, wie sie an der Börse üblich ist. Diese kann so stark variieren, dass es den Rahmen dieser Beschreibung sprengen würde. Die Kommissionskosten gehen sowohl bei verschiedenen Brokern als auch beim Herkunftsland der Aktien stark auseinander und rangieren von 0 bis 12 Euro und mehr pro Trade. Einige verlangen einen Festbetrag, andere berechnen einen prozentualen Anteil. Wird eine Position über Nacht gehalten, verrechnet der Broker Zinsen. Diese basieren auf dem Betrag, der nach der Margin-Zahlung noch verbleibt. Denn wer 1% Margin in Anspruch nimmt, dem leiht der Broker die verbleibenden 99%. Über diesen Teil des Positionswertes muss der Kunde nun einen Kredit aufnehmen. Dies geschieht automatisch. Verstreicht ein Tag, so enthält die Abrechnung eine Finanzierungskostenposition. Die Höhe orientiert sich am Kapitalmarktzins, zu dem der Broker Geld beschaffen kann, zuzüglich einer Gewinnmarge. Bei RBS Marketindex werden 2% draufgeschlagen, bei CMC Markets und IG Markets sind es 2,5%, bei WHSelfInvest 3%, bei E*Trade schon 4%, und GCI Financial verlangt bis zu 12%.

Kursversorgung

Da CFD-Broker ihre Produkte selbst errechnen und anbieten, kommen auch die Kursdaten von ihnen. Dazu werden Kunden in der Regel Softwarepakete zum Download angeboten. Eine andere Variante ist der Handel vom Web-Browser aus. Hierbei werden Java-Programme gestartet, die nicht erst auf dem Kundenrechner installiert werden müssen. In allen Fällen verbindet sich das Programm mit dem Broker und empfängt einen kontinuierlichen Datenstrom, um die CFD-Werte zu aktualisieren. Da eine reine Kursversorgung recht unattraktiv wäre, bieten diese Programmpakete eine Fülle charttechnischer Tools an, die eine Visualisierung des Handelsgeschehens erleichtern sollen. Anders als bei Futures-Brokern ist die Software und Kursversorgung bei CFDBrokern kostenlos.

Sicherheit

Zum Abschluss sollte auch die Sicherheit der Konten nicht unerwähnt bleiben. Denn wer möchte schon sein Geld bei der nächsten Finanzkrise verschwinden sehen, weil der CFD-Broker pleite ist? In diesem Fall gilt für Broker das Gleiche wie für Banken: Sie sollten einem Einlagensicherungsfonds angehören. Da viele Unternehmen nicht in Deutschland gegründet wurden, ist auch die Absicherung der Einlagen nicht einheitlich. Soweit bekannt, sichert z.B. CMC Markets Einlagen bis 48.000 Britische Pfund ab. Die rechtliche Lage ist in jedem Land unterschiedlich. GCI Financial zum Beispiel hat seinen Firmensitz in Belize und wird daher von der International Financial Services Commission überwacht. Bei Interesse für einen bestimmten Broker sollte man sich daher über die geltenden Bestimmungen mit dem Unternehmen in Verbindung setzen.

Wichtige CFD-Broker in Deutschland:

  • Actior
  • CMC Markets
  • Delta Index
  • E*Trade
  • Finexo
  • flatex
  • FX Flat
  • Fxdirekt Bank
  • GCI Financial
  • Hanseatic Brokerhouse
  • IG Markets
  • IS-Trading
  • RBS Marketindex
  • SaxoBank
  • trading-house.net
  • WHSelfInvest
  • X-Trade Brokers