China: Achterbahnfahrt geht weiter
Nach den heftigen Verlusten vom Vortag starteten Chinas Aktienmärkte heute mit weiteren Minuszeichen, schafften zum Handelsschluss aber noch die Wende. Doch ein Ende der weiteren Talfahrt ist noch nicht in Sicht.
Nach den heftigen Verlusten vom Vortag starteten Chinas Aktienmärkte heute mit weiteren Minuszeichen, schafften zum Handelsschluss aber noch die Wende. Doch ein Ende der weiteren Talfahrt ist noch nicht in Sicht.
Die Sorge um die Stabilität der chinesischen Wirtschaft hat am Mittwoch die asiatischen Aktienmärkte zunächst weiter absacken lassen. Doch zum Handelsende drehten die Indizes wieder ins Plus. Der Shanghai Composite Index legte um 1,2 Prozent auf 3.794 Punkte und machte damit einen zwischenzeitlichen Verlust von 5,1 Prozent wieder wett. Am Dienstag hatte der Index noch 6,2 Prozent verloren.
Gewinneraktien waren die Aktien von Hundsun Technologies und Dongxu Optoelectronic Technology, die beide um 10 Prozent anstiegen. Sie profitierten davon, dass die reigerungsnahe Fonds offenlegten, dass sie die Aktien gekauft hatten. Der Hang-Seng-Enterprise-Index verlor in Hongkong 1,3 Prozent. Trotz des Reversals sehen Experten kein Ende der bisherigen Talfahrt. „Der Markt wird seinen Abwärtstrend fortsetzen. ... Die Regierung hat nicht genug Geld oder Bereitschaft, jetzt Aktien zu kaufen“, sagte Samuel Chien vom Hedgefonds Shanghai Boom Trend Investment Management.
Abschwung in China trifft Exporte anderer Länder
Zudem verunsichert die Anleger die anhaltende Schwäche der chinesischen Landeswährung. Sie befürchten einen Abwertungswettlauf, der der Konjunktur weiter zusetzen könnte. Die chinesische Zentralbank hatte vergangene Woche einen neuen Mechanismus zur Festlegung des Yuan-Kurses eingeführt - seither orientiert sich der Referenzkurs am Schlusskurs des Vortages. „Für die Händler zählen im Moment zwei Dinge: die chinesische Wirtschaft und der Zeitpunkt der Zinserhöhung in den USA“, sagte Masaru Hamasaki, Chefstratege von Amundi Japan. „Wenn es einen Abschwung in China gibt, werden die Exporte anderer Länder betroffen, auch die japanischen.“
Seit zwei Monaten erleben Chinas Aktienmärkte eine extreme Berg- und Talfahrt: Getrieben von Privatanlegern, die Aktien auf Pump kauften, war der Leitindex in Shanghai binnen eines Jahres um mehr als 150 Prozent gestiegen. Mitte Juni folgte dann ein starker Einbruch. Innerhalb von drei Wochen verlor der Index ein Drittel seines Wertes. Bis Montag hatte sich der Aktienmarkt nach Berechnungen der Finnanz-Nachrichtenagentur Bloomberg dank massiver Hilfen der Regierung um 14 Prozent von seinem Tief vom 8. Juli erholt.
Chinesische Staatsfirmen leiden unter Yuan-Abwertung
Handelsblatt/Reuters