Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
>

Die unterschätzten Mitglieder der DAX-Familie

In jeder Familie gibt es sowohl gute wie auch schlechte Zeiten - genau wie in der DAX-Familie. Alle Börsenindizes DAX, MDAX, SDAX und TecDAX haben langfristig betrachtet kräftig an Wert zugelegt – aber das Trio der „Kleinen“ hat besser abgeschnitten als der „große“ DAX30.

BÖRSE am Sonntag

Die öffentliche Wahrnehmung konzentriert sich auf den DAX30, jedoch hat der in den letzten zwölf Jahren "lediglich" eine Kursperformance von 278 Prozent hingelegt. Er stieg von 2.713, dem Eröffnungskurs am 24. März 2003, auf 10.259 Punkte; das war der Schlusskurs am 31. August 2015. In einer Auswertung hat die DAB Bank die Entwicklung der vier Aktienindizes seit dem 24. März 2003 analysiert. An diesem Tag erhielt die DAX-Familie mit der Einführung des TecDAX ihren letzten Zuwachs. Das Ergebnis der Untersuchung: Gerade die kleineren Familienmitglieder entwickelten sich in den vergangenen Jahren besonders gut. Die Indizes der Nebenwerte liefen in den vergangenen zwölf Jahren allesamt besser als das Familienoberhaupt DAX.

Dabei war der MDAX schon immer der eigentliche Star der Familie. Mit seiner Entwicklung lässt er den Hauptindex im analysierten Zeitraum weit hinter sich und schafft ein Plus von 578 Prozent. In zwölf Jahren kletterte er von 2.901 auf 19.679 Punkte. Damit erzielte der MDAX eine doppelt so gute Performance wie der DAX. Auf Platz zwei der Kursentwicklung folgt der SDAX, der sich von 1.674 auf 8.666 um 418 Prozent steigerte. Knapp dahinter liegt der TecDAX. Seit Bestehen hat der Index von seiner Erstnotiz mit 352 auf 1.707 Punkte um rund 385 Prozent zugelegt. Im Ranking unter allen Indizes blieb damit der DAX hinter der Performance von MDAX, SDAX und TecDAX zurück.  

Die aktuelle Marktentwicklung zeigt, dass der DAX auch stärker von Kursrückgängen betroffen ist. Während der DAX im August 2015 rund 9,2 Prozent verlor, hatte der MDAX nur einen Rückgang von 5,3 Prozent zu verkraften. Auch SDAX und TecDAX büßten mit 3,4 Prozent beziehungsweise 3,5 Prozent weniger an Wert ein als der Index der deutschen Aktienelite. Der Vergleich zeigt: Die Nebenwerte bildeten in der Vergangenheit eine interessante Investitionsmöglichkeit und eine Alternative zu den großen Werten des DAX30. Wie die Analyse zeigt, boten sie langfristig sehr gute Renditechancen. Für sie ist es zudem vorteilhaft, dass bei allgemeinen Kursrückgängen zumeist der prominentere DAX im Fokus steht.