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Der Energiemarkt weltweit spielt verrückt

Shell steigt aus einem milliardenschweren Erdgasprojekt in den Vereinigten Arabischen Emiraten aus. Wegen der anhaltend niedrigen Energiepreise wird die Zusammenarbeit mit der Abu Dhabi National Oil Corp eingestellt. Doch beim Rohöl läuft es nicht besser: Zeitgleich verlangen Raffinerien der Flint Hills Resources in Wichita im US-Bundesstaat Kansas inzwischen 0,50 Dollar pro Barrel vom Erzeuger, um die Rohölsorte „North Dakota Sour“ abzunehmen. Ein Ölpreis unter 0 ist also denkbar!

BÖRSE am Sonntag

Ein Ölpreis unter 0 ist denkbar! Raffinerien der Flint Hills Resources in Wichita im US-Bundesstaat Kansas verlangen derzeit 0,50 Dollar pro Barrel vom Erzeuger, um die Rohölsorte „North Dakota Sour“ abzunehmen. Das ist nur eine Momentaufnahme, ein Wetterleuchten. Handfester ist folgende Nachricht: Shell steigt aus einem milliardenschweren Erdgasprojekt in den Vereinigten Arabischen Emiraten aus. Wegen der anhaltend niedrigen Energiepreise wird die Zusammenarbeit mit der Abu Dhabi National Oil Corp eingestellt.

Wegen der anhaltend niedrigen Energiepreise steigt Shell aus einem milliardenschweren Erdgasprojekt in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) aus. Nach einer Prüfung der technischen Herausforderungen und Kosten werde die weitere Zusammenarbeit mit der Abu Dhabi National Oil Corp (Adnoc) beim Bab-Erdgasfeld eingestellt, teilte der britisch-niederländische Konzern am Montag mit. Das Projekt passe „insbesondere in dem jetzt vorherrschenden Wirtschaftsklima in der Energieindustrie“ nicht mehr zur Strategie von Shell.

Shell hatte 2013 für zehn Milliarden Dollar den Zuschlag für die Mit-Entwicklung des Bab-Feldes erhalten. Die Planungen sahen den Bau einer Gasaufbereitungsanlage vor, um die VAE mit dem Rohstoff zu versorgen. Energieminister Suhail bin Mohammed al-Masrui zeigte sich unbesorgt. „Wir machen uns keine Gedanken über die Gasversorgung“, sagte er auf einer Konferenz in Abu Dhabi und verwies auf eine „sorgfältige Planung“ in dem Emirat. Seit Anfang 2014 hat sich der Erdgaspreis halbiert. Zahlreiche Energiekonzerne streichen wegen des Einbruchs der Öl- und Gaspreise ihre Investitionen zusammen.

Die Royal Dutch Shell ist eines der weltweit größten Mineralöl- und Erdgas-Unternehmen und war zum Beispiel im Juli 2012 für einige Zeit das nach Umsatz weltweit größte Unternehmen überhaupt.Die Aktie des Öl- und Gas-Multis, die seit Montaen auf Talfahrt ist, reagierte heute kaum. Dies ist am ehesten als Zustimmung der Anleger zu werten, denn Luft für einen Freudensprung nach oben hat das Papier angesichts deer Marktlage nicht. Wohl aber hätte die Royal Dutch Shell AG an den Börsen nach Ansicht von Beonachtern bei einer Entscheidung, die speziell den institutionellen Anlegernmissfällt, einen deutlichen Dämpfer erhalten können – gerade der aber blieb aus. Handelsblatt / rtr / sig