Deutsche Bank: schwerer Gang in Washington
Die Deutsche Bank bestätighat mitgeteilt, dass sie Verhandlungen mit dem US-Justizministerium in Wasgington D.C. aufgenommen hat. Ziel ist es, die zivilrechtlichen Ansprüche, die wegen der Emission und Plazierung von hypothekengedeckten Wertpapieren (RMBS) und damit zusammenhängenden Verbriefungstransaktionen der Bank zwischen 2005 und 2007 erheben wird, möglichst außergerichtlich beizulegen. Doch die Summe, die nun im Raum steht, hat es in sich.
Die Deutsche Bank AG (XETRA: DBKGn.DE / NYSE: DB) bestätigt, dass sie Verhandlungen mit dem US-Justizministerium in Washington D.C. aufgenommen hat. Ziel ist es, die zivilrechtlichen Ansprüche beizulegen, die das Ministerium möglicherweise wegen der Emission und Platzierung von hypothekengedeckten Wertpapieren (RMBS) und damit zusammenhängenden Verbriefungstransaktionen der Bank zwischen 2005 und 2007 erheben wird.
Die Summe, die im Raum steht, ist erheblich. 14 Milliarden Euro fordert die zuständige US-Administration. Die Deutsche Bank bestätigt damit Marktgerüchte, dass das Ministerium einen entsprechend hohen ersten Vergleichsvorschlag unterbreitet und die Bank gebeten hat, als nächsten Schritt einen Gegenvorschlag vorzulegen. Der Bank wird vorgeworfen, die Risiken dieser komplexen Anlagepapiere gegenüber Anlegern seinerzeit verharmlost zu haben. Die Deutsche Bank bestreitet wesentliche Teile dieser Vorwürfe.
Das Procedere ist bekannt; in den USA werden die Dinge über Geld geregelt. Natürlich ist es verfrüht, einen Vergleich zu einem bekannten automobil-Hersteller zu ziehen, dessen zweifelsohne real stattgefundenen Verfehlungen auch genutzt werden, um einen deutsche Premiumkonzern zu entreichern und die US-Konkurrenz zu stärken. Wenn dem denn so sein sollte. Aber es riecht halt ein wenig danach.
Die Deutsche Bank reagiert denn auch mit deutlichen Worten. Das größte deutsche Bankhaus „beabsichtigt auf keinen Fall, diese möglichen zivilrechtlichen Ansprüche in einer Höhe zu vergleichen, die auch nur annähernd der genannten Zahl entspricht", so ist aus Frankfurt am Main zu hören: „Die Verhandlungen stehen erst am Anfang. Die Deutsche Bank erwartet ein Verhandlungsergebnis, das im Bereich ihrer Wettbewerber liegt, die sich mit dem US-Justizministerium bereits auf deutlich niedrigere Beträge geeinigt haben."
Die Anleger reagierten jedoch deutlich. Die 14-Milliarden-Dollar-Forderung aus den USA ließ die Papiere des größten deutschen Geldhauses um bis zu acht Prozent abschmieren. Der Dax konnte sich diesem Sog nicht widersetzen tendiert negativ trotz guter Vorgaben. Noch am Donnerstag waren die Papiere der Bank um 1,2 Prozent auf 13,10 Euro gestiegen und lagen damit mehr als zwei Euro über den historischen Tiefstkurs von 11,06 Euro, der Anfang August erreicht worden war. sig