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Die Google-Giganten des Jahres

Die Suche nach Aktien bei Google ist zwar aus Unternehmenssicht keine Garantie für tatsächlichen Erfolg an der Börse. Dennoch zeugen die Lieblingsaktien der Suchmaschinen-Nutzer von einem hohen Maße an entgegengebrachter Aufmerksamkeit gepaart mit Interesse; zwei grundlegende Faktoren, die zum Kauf von Anteilsscheinen führen. Wer waren 2015 die Google-Champions?

BÖRSE am Sonntag

Die Suche nach Aktien bei Google ist zwar aus Unternehmenssicht keine Garantie für tatsächlichen Erfolg an der Börse. Dennoch zeugen die Lieblingsaktien der Suchmaschinen-Nutzer von einem hohen Maße an entgegengebrachter Aufmerksamkeit gepaart mit Interesse; zwei grundlegende Faktoren, die zum Kauf von Anteilsscheinen führen. Wer waren 2015 die Google-Champions?

Wie oft wurde eigentlich der Firmenname zusammen mit dem Wort „Aktie“ bei Google in die Suchmaske eingegeben? Diese einfache Frage hat sich der Suchmaschinenanbieter gestellt und daraufhin ein jahresumfassendes Ranking erstellt. Dabei kamen einige verblüffende Ergebnisse ans Tageslicht.

Amazon, das Überfliegerunternehmen an der US-Börse, erreicht völlig verblüffend lediglich einen enttäuschenden 29. Platz. Dabei feierte das Papier des Online-Händlers ein neues Allzeithoch sowie ein sattes Plus von über 140 Prozent im Jahresverlauf. Geschlagen wird der US-Anbieter allerdings durch den neuen Superstar aus Fernost- Alibaba. Der chinesische Wettbewerber belegt Rang 28. Damit honorieren die Google-Nutzer die jüngste Erholung der Aktie nach dem vom Allzeithoch fast ein Jahr andauernden Abverkauf. Dennoch erscheint die Platzierung vor Amazon sehr überraschend.

Auf Platz 27 rangiert mit SAP ein Unternehmen aus dem Dax. Der Softwarekonzern aus dem Baden-Württembergischen Walldorf dürfte dieses Ergebnis mit gemischten Gefühlen aufnehmen. Schließlich zählt der Global Player mit 7 Prozent Indexanteil zu den Dax-Schwergewichten, was sich in der Platzierung nicht unbedingt widerspiegelt. Platz 26 wird durch Osram hell erleuchtet. Die Bayern haben im vergangenen Jahr mit Olaf Berlien nicht nur einen neuen Chef präsentiert, sondern auch einen radikalen Strategiewechsel angekündigt. Dieser kam an der Börse zuletzt eher weniger gut an.

Auf Platz 25 hat sich überraschend Aixtron gehievt. Die Herzogenrather aus dem Regierungsbezirk Köln sind schließlich lediglich im TecDax notiert. Trotzdem hat es das sich in Schwierigkeiten steckende Maschinenbauunternehmen so weit nach oben in die Liste geschafft. Den unmittelbaren Platz davor belegt mit Adidas ein Unternehmen, das dieses Jahr nach einem durchwachsenen 2014 zur Aufholjagd ansetzen konnte.

DAX-Werte im Fokus

Rang 23 geht an den Halbleiterhersteller Infineon, dessen Aktien seit Anfang Oktober um bemerkenswerte knapp 50 Prozent zulegten. Auf Position 22 macht es sich der grundsoliden Konzern Nestlé aus der Schweiz bequem, während die Plätze davor Bayer, Facebook und Borussia Dortmund belegen. Das einst als „Volksaktie“ vermarktete Papier der Deutschen Telekom schafft es immerhin auf Platz 18. Auf dem Platz davor rangiert mit der Lufthansa ein Unternehmen, das im vergangenen Jahr auch mit vielen Negativschlagzeilen bezüglich Streiks und Konkurrenzdruck zu kämpfen hatte. Position 16 erreicht mit Airbus ebenfalls ein Konzern aus der Luftfahrtbranche. Die Airbus-Anteilsscheine hoben 2015 regelrecht ab und legten um etwa die Hälfte zu.

Die Top 15 wird durch Tesla eingeläutet. Bei kaum einem anderen Unternehmen dürfte die Lücke zwischen Medienpräsenz und wirtschaftlicher Bedeutung so weit auseinanderklaffen wie bei den Kaliforniern. Manch einem anderen Schwergewicht stehlt auch Nordex die Show. Obwohl der Windanlagenhersteller aus Hamburg lediglich im TecDax zu finden ist, macht er es sich auf Platz 14 dank kräftigem Zuwachs gemütlich. Rang 13 geht mit BMW an einen der üblichen Verdächtigen. Ebenso interessieren sich viele Google-Nutzer für die Allianz, die einen 12 Platz innehat. Der 11 Rang geht an Porsche. Die Volkswagen-Tochter geriet insbesondere wegen des Abgasskandals in den Fokus der medialen Berichterstattung.

Die Top Ten beginnt mit einem russischen Giganten

Am Anfang der Top 10 steht der russische Gasgigant Gazprom, dessen Papier vergangenes Jahr sage und schreibe weitere 60 Prozent an Wert verlor. Platz 9 geht an RWE, Rang 8 an den anderen deutschen Energieriesen EON. Beide kämpfen seit der Energiewende mehr oder weniger ums Überleben. Diese desaströse Entwicklung ist auch an der Aktienentwicklung von 2015 abzulesen.

Auf Platz 7 ist die Deutsche Bank postiert. Die Google-Nutzer verfolgen offenbar mit Adleraugen, ob es dem neuen Konzernchef John Cryan gelingt, das Unternehmen aus der Krise zu führen. Obwohl bei Siemens der Kurs in 2015 quasi auf der Stelle trat, ist das Papier der Bayern dennoch im Fokus der Suchmaschinennutzer: Platz 6.

Die Top 5 beginnt mit dem Chemiekonzern BASF, der durch sehr solide Geschäftszahlen glänzte. Auf Rang 4 schaffte es die Commerzbank, die mit überraschenden Personalien und vielen Neuigkeiten bei den Produkten für Anleger die Clickrate steigen ließ. Erstmals seit 2007 soll wieder eine Dividende an die Aktionäre fließen. Das machte offenbar viele Google-Nutzer hellhörig.

Den dritten Platz und damit den Sprung aufs Siegertreppchen schafft Apple. Zwar gab es im vergangenen Jahr lediglich ein vergleichsweise mageres Kursplus von 20 Prozent. Dennoch ist die Kultmarke nach wie vor das wertvollste Unternehmen auf diesem Planeten. Auf die zweite Position ist 2015 Daimler vorgefahren, das derzeit mit einer Modelloffensive große Erfolge einfährt und den Druck auf den Platzhirschen BMW kräftig erhöht.

Mit Abgas-Software unangefochten auf Platz 1

Die klare Nummer eins ist aber ein anderer deutscher Autobauer. Wer wohl? Klar, VW. Allerdings vor allem wegen der schlechten Presse ausgelöst durch die Skandale um manipulierte Abgaswerte. Bis heute hat sich die Aktie, die nach den Enthüllungen um 40 Prozent abstürzte, nicht wieder erholt. Den „Trostpreis“ beliebteste Aktie bei Google-Eingaben gibt’s aber allemal. Und zwar mit Abstand: Nach der „VW Aktie“ wurde fast dreimal so häufig gesucht wie nach der zweitplatzierten „Daimler Aktie“. Wenn das nicht mal ein klarer Sieger ist… WIM